Der Spieltrieb erwacht
Wenn die Seifenblasen blubbern, entdecken auch Erwachsene das Kinderherz in sich. Da wird ausprobiert, gebastelt, mit Wasser herumgespritzt, um am Ende festzustellen: „Das macht Spaß!
13 Frauen haben sich im Emschertal-Berufskolleg zusammengefunden. Hier nehmen die Erzieherinnen, die sonst in Kindergärten ihre Brötchen verdienen, an einem Workshop der Initiative „Kleine Emschertal-Forscher“ teil. Das Ziel ist einfach: Die lieben Kleinen sollen schon im Kindergarten auf spielerische Weise für Naturwissenschaften begeistert werden.
Doch zunächst sind ihre Betreuerinnen an der Reihe, um zu lernen, wie man den Forschergeist beim Nachwuchs wecken kann. In drei Gruppen aufgeteilt, sitzen die Frauen an den Tischen. Jedes Team hat ein Tablett mit Wasser, Seifenlauge, Styropor, Watte, Strohhalmen, kleinen Blumentöpfen und noch einigen anderen Kleinigkeiten vor sich.
„Kinder sind ganz kreativ, sie verändern die Dinge und entdecken etwas Neues“, erklärt Christiane Gies vom Berufskolleg, die die Gruppe mit ihrem Kollegen Bernd Skubinn betreut. Es gäbe zwar Versuchsvorschläge, die die Stiftung „Das Haus der kleinen Forscher“ bereitstellt. Doch erste Erfahrungen zeigen: Der Entdeckungstrieb der Kinder lässt sich nicht in solche Bahnen lenken.
Daher sollen auch die Erzieherinnen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Und so wird Wasser mit Lauge großzügig in Plastikteller gekippt, und mit Hilfe des Strohhalms und ein wenig Lungenkraft entstehen große Blasenberge. Mit Styropor wird die Tragekraft des Gebildes getestet, selbst ein kleines Schiff aus Holz, Watte und Styropor ist zu entdecken. Mit sichtlicher Freude sind die Damen am Werke. „Man muss wissen, was die Kinder machen, um es selbst vermitteln zu können“, finden Susanne Libuschewski und Yvonne Osmani, die mit Begeisterung ihren eigenen Spieltrieb entdecken. „Kinder brauchen keine wissenschaftlichen Erklärungen, sie probieren einfach.“
Im Anschluss werden die Ergebnisse besprochen. Was war zu beobachten und wie kann man die Experimente mit den Kindern aufarbeiten? Und schon geht mit der nächsten Experimentierrunde weiter. Mal schauen, was man mit wasserlöslichen Stiften anstellen kann...
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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