Der "Hinrichtungs-Blues" eines Todeskandidaten in Amerika

Eric Cathey ist 41 Jahre alt und hat davon bereits 18 Jahre in der Todeszelle in Texas verbracht.
Er beschwört bis heute seine Unschuld an der ihm vorgeworfenen Tat und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass dieser Albtraum endlich ein Ende nehmen möge. Denn mit jedem Tag, der verstreicht, verpasst er Meilensteine seines Lebens. Seine beiden Kinder, damals fast noch Babys, sind nun erwachsen und besuchen das College, aber Eric ist nicht da, um seinen Söhnen zu sagen, wie stolz er auf sie ist. Er war nicht da, als seine Enkelkinder auf die Welt kamen oder seine Mutter starb. Das sind Dinge, die ihm niemand mehr zurückgeben kann.

Eric Cathey hat versucht, all seine Gefühle und Gedanken in einem Gedichtband (The seven Chambers of our Expressions) auszudrücken, sowohl für sich, aber auch als Stimme für all die anderen Todeszellen-Insassen. Er möchte der Welt einen Einblick in das Leben eines Todeskandidaten gewähren ... wie er fühlt ... was Tag für Tag sein Leben bestimmt. Wie es ist, wenn jemand, den man kannte, zur Hinrichtung geführt wird, und man weiß: Ich kann der Nächste sein!

Hinrichtungs-Blues

Es ist zwölf Uhr
und neugierige Augen spähen
durch den Fensterschlitz.
Unsere Mägen verknotet,
wir beobachten, wie sie ihn begleiten.
Er hat seinen Kopf emporgereckt,
aber er nickt leicht, um sich zu verabschieden.
Und als er den Besucherraum verlässt,
weiß ich von den Erinnerungen, die er zurücklässt,
die Schmerzen seiner geliebten Menschen
aus diesem drohenden Untergang ...

Jetzt klatschen die Gefängnisbeamten
in die Hände
und führen ihren kleinen Glücks-Tanz auf,
über die unglückliche Nachricht
meines Freundes.
Mann diese Hinrichtungen geben mir den Blues.

Ich beobachte das Verlassen des Mörderautos
und falle dann auf die Knie;
und bete zu Gott:
"Bitte, gewähre ihm einen Aufschub."
Und nimm meinen Hinrichtung-Blues hinfort ...

Um sechs Uhr,
viele von uns scharen sich
um die Zeiger der Uhr;
in der Hoffnung Texas gewinnt keine weitere Kerbe hinzu
in dem Gürtel des Sensenmanns ,
und in Gedanken daran erfüllt sich
mein Herz bereits mit dem Blues
...

BUUM! BUUM!
Einige von uns treten gegen die Tür
sie fühlen sich so schwer,
weil unser Freundes Leben ist nicht mehr.
Ich fühle seiner Familie Schmerz,
und es ist eine Schande,
dass sie nun auch „Eine Opfer Familie"
geworden sind.
Für sie wird der Hinrichtungs-Blues
niemals vergehen!

Es gibt unzählige Ungereimtheiten in Eric Catheys Fall, und sein Prozess, geführt von einem Pflichtverteidiger, war eine reine Farce, wie es leider so oft der Fall ist.
Eric wünscht sich nur eines: Gerechtigkeit, und dass die Wahrheit endlich ans Licht kommt.
Er hofft, dass er durch Spenden genug Geld zusammenbekommt, um einen unabhängigen Ermittler engagieren zu können, der neue Beweise für seine Unschuld findet und das bisherige Lügengebilde zum Einsturz bringen kann, um ein neues Verfahren ermöglichen zu können.

Weitere Informationen zu Erics Fall, Erklärungen, sowie Gedichte und Zeichnungen von Eric Cathey, und wie genau Sie helfen können, finden Sie auf der Homepage für Eric.
http://www.repage.de/member/ericcathey
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich für Eric Cathey engagieren würden.

Autor:

Astrid Pfister aus Herne

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