Der Gelbe Sack, der Ärger macht
Was ist los mit unseren Gelben Säcken? Viele Menschen bemängeln, keine bekommen zu haben. Die Klagen reißen nicht ab, die Redaktionen vor Ort wissen ein Lied davon zu singen.
Die mangelhafte Verteilung sei ein großer Missstand, findet Rolf Reinholz von der Herner Ortsgruppe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). „Offensichtlich ist der private Entsorger Borchers aus Borken nicht in der Lage oder aus Profit-Gründen nicht gewillt, eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Viele Bürgerinnen und Bürger sind zu Recht über diese Praxis empört und drohen, zukünftig ihren Verpackungsmüll in die Restmülltonne zu werfen“, sagt Reinholz. Der Umweltschützer bittet deshalb im Namen des BUND so etwas nicht zu machen, weil dies dem privaten Entsorgungssystem nur höhere Profite bescheren würde.
"Bitte nicht in die
Restmülltonne werfen!"
Reinholz: „Beim Kauf der entsprechenden Produkte haben wir alle die Entsorgung über den Gelben Sack bereits bezahlt. Werden die Verkaufsverpackungen in den Restmüll geworfen, muss der private Entsorger, also der Grüne Punkt – Duales System Deutschland, hierfür nicht mehr aufkommen und macht deutlich mehr Gewinn. Da dann auf der anderen Seite die Restmüll-Mengen steigen, erhöhen sich logischerweise die Müllgebühren im Folgejahr, weil die steigenden Kosten auf die Müllgebühr umgelegt werden.“ Sollte das System in unserer Stadt nicht funktionieren, schlägt Reinholz eine Radikalkur vor.
„Nach der Verpackungsverordnung muss der Handel die Verpackungsabfälle entweder am Verkaufsort kostenfrei selbst zurücknehmen oder sich einem Entsorgungssystem anschließen (hier: DSD). Alle Bürger, die keine gelben Müllbeutel bekommen haben, sollten daher ihre Verpackungsabfälle wieder zum Händler zurückbringen. Wenn sich dort der gelbe Müll stapelt, wird sich der Handel schon an den von ihm beauftragten privaten Entsorger wenden und um Abhilfe bitten.“ Ansonsten empfiehlt er, Beschwerden nicht mehr an die Firma Borchers zu richten, sondern direkt an den Grünen Punkt – Duales System Deutschland: Frankfurter Straße 720-726, 51145 Köln. Telefon: 02203/937-0; info@gruener-punkt.de.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.