Das Kind in sich herauslassen
Eifrig wird mit kleinen Spiegeln, Kugeln und Lampen hantiert. Auch die altbewährte Wasserfarbe kam schon zum Einsatz. Doch es sind keine Kindergesichter, die hier strahlen. Vielmehr zeigen einige längst erwachsene Damen, dass der Spieltrieb nicht nur den ganz Jungen innewohnt.
Kommt man einem Kind mit Naturwissenschaften zu nahe, suchen viele der lieben Kleinen vorzugsweise das Weite. Um dem zu begegnen, wurde die bundesweite Bildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“ ins Leben gerufen. „Die Kinder sollen schon möglichst früh für Naturwissenschaften begeistert werden“, erklärt Christiane Gies vom Emschertal-Berufskolleg.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Bernd Skubinn schult sie im lokalen Netzwerk „Kleine Emschertal-Forscher“ die Fachkräfte aus den Kindertageseinrichtungen, damit diese ihren Schützlingen mit kindgerechten Experimenten die unbekannte wissenschaftliche Welt nahebringen. „Inzwischen haben 60 Erzieherinnen aus 30 Einrichtungen teilgenommen“, berichtet Christiane Gies.
Dabei gibt es Workshops zu verschiedenen Themen. Die ersten beiden behandeln Luft sowie Wasser. Weitere Themen werden in Zukunft Klänge und Geräusche, Elektrizität oder auch Sprudelgase sein.
An diesem Tag sind schon alte Hasen dabei. Denn es handelt sich um den dritten Workshop zu Licht, Farben Sehen. „Am Anfang gab es schon eine gewisse Scheu“, erinnert sich Bernd Skubinn. Schließlich will man erst mal schauen, was einen so erwartet. Doch diesen Argwohn haben die Damen längst abgelegt und experimentieren nach Herzenslust. „Es macht einfach Spaß und Freude“ erklären Annelie Körner, Livia Leichner und ihre Mitstreiterinnen.
Das geschieht mit einfachsten, unkomplizierten Mitteln. So zeigen die Damen, wie man mit drei Spiegeln eine auf einer Kugel rotierende CD ins Unendliche spiegelt. Verblüffend einfach! Doch den größten Nutzen sollen natürlich die Kinder haben, um unsere Welt ein wenig besser zu verstehen.
Die Experimente sollen einfach, schnell und leicht handhabbar sein. So kann man sogar ganz schnell auf brandaktuelle Ereignisse und findige Fragen reagieren. „Es wurde gefragt, wie denn das Wananas abbrennen konnte, wenn da so viel Wasser drin war“, verrät Leichner.
Mit Hilfe eines Topfes mit Wasser und einer heißen Herdplatte war das Phänomen des Verdampfens ganz schnell erklärt. Praktisch und ganz nah am Leben der wissenshungrigen Kinder.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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