BürgerReporter des Monats September: Roland Störmer

Engagierter Hobbyfotograf und unser BürgerReporter des Monats September. Foto:Roland Störmer
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Neben Musik ist Fotografie die größte Leidenschaft des engagierten BürgerReporters Roland Störmer. Bereits seit 2010 begeistert er hier im Lokalkompass mit seinen atemberaubend schönen Fotos. Jede Menge Herzblut stecken in der eigenen Homepage und in seinen Projekten. Sogar zwei Bücher hat der Unna-Königsborner herausgebracht. In einem Interview mit uns erzählt er mehr von sich.

Was wünscht du dir vom LK? Was ist gut, was nicht so?

Ich wünsche mir, dass der LK so bleibt wie er ist. Es ist eine sehr gute Plattform, Beiträge aus der Region anderen zugänglich zu machen und auch selber immer wieder neue Inspirationen zu erhalten.

Woher kommt deine Leidenschaft für Fotografie, insbesondere für Astrofotografie?

Ich interessierte mich schon immer für die Fotografie. Im Jahr 1989 begann ich mit einer analogen Minolta 7000 und versuchte mich hauptsächlich in der Landschaftsfotografie. Schnell war auch das Interesse an der Makrofotografie geweckt. Ab 2000 wurde mit der digitalen Fotografie vieles einfacher und auch preisgünstiger. Ich wechselte komplett auf digital und verkaufte meine analoge Ausrüstung.

Es war der 21. Februar 2008, der mein Leben und das meiner Familie prägend verändert hat. An diesem Tag, genauer: Für diese Nacht war für den deutschen Sprachraum eine totale Mondfinsternis angekündigt. Im Hinblick auf das kommende Ereignis kaufte ich mir etwa zwei Wochen zuvor ein kleines Teleskop (auf einer wackeligen Montierung). Ich wollte unbedingt die Mondfinsternis ablichten – ohne genau zu wissen, wie man das macht. Um es vorwegzunehmen, die Nacht war sehr lang und sehr wolkenreich, zeitweise regnete es sogar. Vom Mond und somit von der Mondfinsternis war fast nichts zu sehen. Ich gab aber bis zuletzt die Hoffnung nicht auf, und mein Teleskop mit der daran angeschlossenen digitalen Spiegelreflexkamera stand aufnahmebereit in der überdachten Einfahrt vor unserem Haus.

So begann nicht nur mein Einstieg in die Astrofotografie, sondern so beginnt auch die Einleitung in meinem ersten Buch, welches im Jahr 2011 vom mitp-Verlag veröffentlicht wurde. Mittlerweile gibt es dieses Buch: „Astrofotografie – Blick zum Himmel mit der digitalen Kamera“ bereits in der 3. überarbeiteten Auflage (2016). Im Jahr 2013 erschien mein Buch: „Himmelsphänomene fotografieren“ (Edition Foto Hits), welches sich mit der Himmelsfotografie beschäftigt, also nicht nur Astrofotografie.

Was macht für dich ein gutes Bild aus?

Ein "gutes" Foto vermittelt Stimmungen und Emotionen. Ein Foto muss auch nicht jedem gefallen, wichtig ist, dass es dem Fotografen, also mir gefällt. Ein gutes Foto bleibt im Gedächtnis, es wird länger betrachtet als andere Fotos. Ein Foto kann schon gut sein, wenn andere darüber reden, egal ob positiv oder negativ, denn nur durch konstruktive Kritik kann man seine fotografischen Fähigkeiten verbessern. Aus besonders gelungenen Fotos erstelle ich oft Kalender oder Puzzle welche auch in dem Handel erscheinen (Calvendo Verlag GmbH).

Was für Equipment nutzt du, um Aufnahmen von Himmelskörpern zu machen?

Als Deep-Sky-Objekte werden alle astronomischen Objekte bezeichnet, welche nicht zum Sonnensystem gehören. Dies sind Sterne, Sternhaufen, Galaxien, Nebel und Quasare. Um Aufnahmen von diesen Objekten machen zu können, nutze ich aktuell zwei Linsenteleskope mit kleinerer Brennweite (420mm und 800mm). Als Kamera verwende ich eine elektrisch gekühlte SW-Kamera. Filter sorgen dafür, dass die Bilder später bei der Postproduktion Farbe erhalten. Objekte in unserem Sonnensystem (Mond, Planeten) nehme ich mit sehr viel Brennweite auf (2700mm bis ca. 6000mm). Hierzu kommen wesentlich größere Teleskope zum Einsatz, die bei mir öfters mal wechseln. Aktuell nutze ich zwei Maksutov-Cassegrain-Teleskope.

In deinem Profil erwähnst du das Projekt-Skyrider. Was hat es damit auf sich?

Projekt-Skyrider ist ein Wetterballonprojekt, welches ich mit einem Team von sehr kompetenten Facebook-Freunden 5 Jahre lang durchgeführt habe. Das Ziel von Projekt-Skyrider war die Beförderung einer Nutzlast (Kamera etc.) mit Hilfe eines Wetterballons in min. 30 km Höhe. Sichere Landung und die Bergung der Nutzlast. Anschließende Auswertung in Form eines Filmprojektes in HD (Filme gibt es auf YouTube). Die Skyrider Gondel erreichte eine maximale Höhe von 36km. Alle Bilder vom Projekt-Skyrider können auch auf meiner Homepage betrachtet werden.

Musiker bist du auch. Welche Projekte verfolgst du hier?

Ja, ich musiziere hin und wieder auch mal. Dies mit einigen Unterbrechungen seit Ende meiner Schulzeit. Damals spielte ich in einer Beatles-Coverband Klavier und Keyboard.
Im Jahr 1992 begann ich dann einige kleinere Kompositionen selber aufzunehmen.
Aktuell arbeite ich mit einem Synthesizer und einem Keyboard, nehme die Stücke dann am PC auf. Für die Zukunft ist ein Gemeinschaftsprojekt mit einem Schlagzeuger geplant.

Woher kommt deine Faszination für den Weltraum?

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ich habe als Kind einfach zu viel Star Trek gesehen. ;-)

Angenommen, du dürftest mit Lichtgeschwindigkeit in die Weiten des Alls reisen. In welche Richtung würdest du aufbrechen und warum?

Zum Adlernebel mit den „Säulen der Schöpfung“. Der ca. 20 Lichtjahre große Nebel IC4703, welcher hauptsächlich aus Wasserstoff besteht, enthält Staubsäulen, die bis zu 9,5 Lichtjahre lang sind. Es ist ein Sternentstehungsgebiet an deren Spitzen sich neue Sterne befinden, weshalb sie auch Säulen der Schöpfung getauft wurden.

Welcher ist dein liebster Himmelskörper und warum?

Würde die Frage lauten; Welches ist dein liebstes Objekt im Universum, würde ich ganz klar sagen; unsere Erde. Sie ist bei weitem der schönste Planet, den wir kennen. Die Frage lautet aber anders, deshalb hier meine Antwort: der Orionnebel im Sternbild Orion. Bei dunklem Himmel ist er mit bloßem Auge als Teil des Schwertes des Orion (unter den 3 Sternen des Oriongürtels) sichtbar. Der Orionnebel ist ein Sternentstehungsgebiet in der galaktischen Nachbarschaft unserer Sonne. Fotografisch erzielen auch Anfänger hier sehr schnell beeindruckende Ergebnisse, da der Nebel sehr hell ist.

Welches Foto war bisher die größte Herausforderung für dich?

Bezieht sich diese Frage auf die Astrofotografie würde ich spontan sagen: Der Irisnebel. Bei dem sehr schlechten (hellen) Himmel über Unna sind so lichtschwache Objekte besonders schwer zu fotografieren und bedürfen sehr vieler Belichtungen von 4-5 Minuten über einen Zeitraum von mehreren Stunden (8-10 und mehr).
Bei der allgemeinen Fotografie war die fotografische Schwangerschaftsbegleitung meiner Tochter schon sehr anspruchsvoll. ;-)

Lesetipps der Readktion:

→Perseiden Meteorstrom 2018 - Tränen des Laurentius →Die „Knochenhand“ NGC 6992… (In Bi-Color)    →Little Planet - Borkum
→Schnappschüsse

Autor:

Annika Dahm aus Essen-Nord

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