Bürger wünschen sich Musik, Grün und Sauberkeit
„Es gibt Kaufkraftabflüsse im dreistelligen Millionenbereich.“ Holger Wennrich, Geschäftsführer von Stadtmarketing Herne, klingt etwas entsetzt. Ein weiterer Schritt, das zu verhindern und den Bürgern das Einkaufen in Herne schmackhafter zu machen, ist eine Umfrage unter den Konsumenten über das, was sie in der City vermissen und das, was sie schätzen.
Gemeinsam mit Stadtmarketing Herne führte die IG Herne City eine dreitägige Konsumenten-Befragung auf dem Robert-Brauner-Platz, dem Wochenmarkt sowie vor dem City-Center durch. Wissen wollten die Interviewer unter anderem: „Wirkt die Gestaltung der Schaufenster auf Sie einladend?“ – „Gefällt Ihnen die Gestaltung des Boulevards?“ – „Regt das Herner Einzelhandelsangebot ohne konkrete Kaufabsicht zum Besuch/zum Bummeln in der Innenstadt ein?“
214 Fragebögen konnten ausgewertet werden. „Besonders zufrieden zeigten sich die 45- bis 65-Jährigen, die Familie haben“, berichtet Claudia Müller von Stadtmarketing Herne. Die Befragten hielten aber auch zahlreiche Anregungen parat. „Sie wünschen sich“, so Müller, „mehr Außengastronomie, mehr Veranstaltungstage, Musikdarbietungen und Straßenkünstler, mehr Blumen, Pflanzen und Bäume.“ Außerdem wollen die City-Besucher mehr Sitzbänke und Spielangebote für Kinder, und sie legen Wert auf eine saubere Fußgängerzone und neue Fassadenanstriche.
Die IG Herne City ist bereits dabei, die Umsetzbarkeit der Wünsche zu prüfen. Elisabeth Röttsches: „Wir arbeiten bereits an einem Konzept zur Installation von Blumenampeln. Was die Musikdarbeitungen angeht, sind wir im Gespräch mit Gastronomen, Musikern und der Musikschule.“
Häufig gaben die Interviewten zu verstehen, die Kaffeekultur in Herne müsse neu entwickelt werden. Eine Kaffeerösterei solle her, und kleine, besonders eingerichtete Bistros mit Kaffeespezialitäten könnten das Angebot bereichern.
Zahlreiche Bürger der Altersgruppe 45 bis 65 regten an, Händler sollten ihre Waren auf Verkaufsständern vor dem Geschäft präsentieren. Weil es dann mehr zu schauen gebe, verlängere sich auch der Aufenthalt in der City.
„Obwohl die Befragten mehrheitlich das Einzelhandelsangebot und die Gestaltung des Boulevards als mäßig attraktiv bis unattraktiv empfinden, kommt jeder von ihnen ein bis drei Mal pro Woche in die Innenstadt“, resümiert Claudia Müller.
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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