Breite Mehrheit der Autofahrer gegen jährliche TÜV-Prüfung
Die EU-Verkehrsminister haben entschieden: Es wird keine jährliche technische Überprüfung älterer Fahrzeuge geben. Damit treffen sie den Nerv der deutschen Autofahrer, von denen über 72 Prozent gegen eine jährliche Hauptuntersuchung bei älteren Pkws sind. Das ergab eine repräsentative Umfrage der GfK-Gruppe im Auftrag des Kfz-Direktversicherers DA Direkt zum Thema TÜV-Regelung.
Die Pläne der EU-Kommission sahen vor, jährliche Prüfintervalle einzuführen für Autos, die älter als sieben Jahre sind und mehr als 160.000 km auf dem Tacho haben. Nach der Ablehnung des Vorschlags durch die Verkehrsminister sollen nun über eine Richtlinie die technischen Kontrollen bei Fahrzeugen vereinheitlicht werden. Den deutschen Autofahrern gefiel der ursprüngliche Vorschlag ohnehin nicht: Mehr als 72 Prozent sind der Ansicht, dass an einer jährlichen Regelung nur die Prüfstellen verdienen würden. Über zwei Drittel sehen diesen Vorschlag außerdem als reine Geldverschwendung und fast die Hälfte der Befragten bezeichnet die Maßnahme als „eine weitere seltsame Idee aus Brüssel“.
Mit dem neuen Vorstoß zu einer jährlichen TÜV-Prüfung wollte die EU-Kommission die Anzahl der Toten auf Europas Straßen weiter reduzieren. Immerhin: Diesen Gedanken unterstützen auch die Befragten, die für eine neue Regelung stimmten, mit fast 100 Prozent. Laut EU-Kommission sterben jeden Tag fünf Menschen im Straßenverkehr wegen technischer Mängel am Auto. Es gibt jedoch auch andere Zahlen: Erhebungen des statistischen Bundesamts zeigen, dass 2011 nur etwa 0,7 Prozent der Unfälle auf Mängel am Auto zurückzuführen waren. Häufig sind es dann vor allem alte und defekte Reifen, die Unfälle verursachen.
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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