Behandlungsrisiko senken
Die Viszeralmedizin ist eine noch junge Disziplin, wird aber aufgrund ihrer schonenden Behandlungsmethoden am Evangelischen Krankenhaus intensiv ausgebaut. Vor diesem Hintergrund bietet Jens Verbeek, Gastroenterologe und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, ein neues Verfahren an, das schwerstkranken Patienten mit Abszessen im Oberbauch zugute kommt.
Dieses ermöglicht es ihm, auf rein endoskopischem Wege einen der Magenwand anliegenden Abszess zu drainieren. Eingesetzt wird die neue Technik bei Patienten, die eine Flüssigkeitsansammlung oder Abszess in unmittelbarer Nähe zum Magen haben. Unter endosonographischer Kontrolle, das heißt unter Ultraschall-Sicht, wird über das Endoskop, das in den Magen eingeführt wird, ein minimales Loch in die Magenwand geschnitten und damit ein Zugang zu dem Abszess geschaffen. Um die Übergänge abzudichten, setzt Verbeek einen Stent, der eine Art Kanal zwischen Magen und Abszess legt und die Verbindung zum Bauchraum hin abschließt.
Dann nutzt der Gastroenterologe sein Endoskop, um den Inhalt des Abszesses in den Magen zu entleeren und diese Flüssigkeit wiederum über den Magen zu entsorgen. Dieser Eingriff erfolgt innerhalb von 10 bis 15 Minuten und zerstört nur minimal Gewebe. Ein weiterer entscheidender Vorteil für den Patienten ist, dass über die für die Magenspiegelung eingesetzte „Schlafspritze“ hinaus keine weitere Narkose erforderlich ist.
Quelle: EvK
Autor:Wochenblatt Herne aus Herne |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.