Auf den Hund gekommen

Eigentlich ist das Bällchen-Bad dazu gedacht, die motorischen  Fähigkeiten von Kindern zu fördern. Für unseren Fotografen ist Diana Huck-Zysk hineingesteigen. Hündin „Elsa“ würde nur zu gerne auf die Bällchen beißen. . . WB-Foto: Erler
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  • Eigentlich ist das Bällchen-Bad dazu gedacht, die motorischen Fähigkeiten von Kindern zu fördern. Für unseren Fotografen ist Diana Huck-Zysk hineingesteigen. Hündin „Elsa“ würde nur zu gerne auf die Bällchen beißen. . . WB-Foto: Erler
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„Elsa“ ist ein richtiger Wildfang. Die einjährige Golden-Retriever-Hündin springt voller Begeisterung ins farbenfrohe Bällchen-Bad, um anschließend durchs Herner Therapiezentrum „Urbisana“ zu fegen.
„Elsa“ ist die Nachfolgerin der Therapiebegleithündin „Emma“, die nach über zehn Jahren peu à peu den wohlverdienten Ruhestand genießen darf. Noch müsse die „Neue“ viel lernen, berichtet Diana Huck-Zysk, Geschäftsführerin des Herner Therapiezentrums „Urbisana“, in dem auch die „Tiergestützte Therapie“ angewandt wird. „Neben Delfinen und Pferden hat sich auch der Hund in der Therapie bewährt“, gibt die 48-Jährige zu verstehen.
Die Einsatzmöglichkeiten seien vielfältig. „Der Vierbeiner fungiert neben unserem fachlich versierten Team als Motivator, den etwa Kinder brauchen, um ihre Defizite zu überwinden. Das können etwa Konzentrationsstörungen oder feinmotorische Probleme sein – wenn der Nachwuchs Stift oder Schere nicht halten kann.“
Der kleine Patient darf dann nur Leckerchen an den Hund verfüttern, wenn er zuvor seine Aufgaben erfüllt hat. Ein treuer Begleiter ist der Vierbeiner beim Krabbeln durch den Tunnel, dem Balancieren auf dem Wackelbrett oder in der Hängematte zum Ausruhen.
Zu den Bewegungsübungen gehört es auch, den Hund vorsichtig mit beiden Füßen wegzuschieben. Therapiebegleithunde machen das gelassen und geduldig mit.
Auch soziales Verhalten lässt sich mit Hilfe von „Elsa“ leichter lernen, wenn das Kind erkannt hat, dass ein Tier regelmäßig Wasser, Futter und Streicheleinheiten braucht.
Zum Einsatz kommt der Hund auch bei körperlich oder geistig behinderten Kindern. Hier geht geht es unter anderem um den Aufbau eines Vertrauenverhältnisses und die Verbesserung der Selbstwahrnehmung.
Ihre Arbeitsplätze finden „Elsa“ und Co. zudem in Altenheimen, in denen Demenzkranke leben. Andere Senioren schätzen wohlüberlegte Bewegungsübungen: Über den Hund steigen oder Leckerchen aus der Schachtel greifen.
Dass Therapiebegleithunde sich besonderer Beliebtheit erfreuen, hat Diana Huck-Zysk zu Ostern erlebt: „Die Vierbeiner haben Körbchen bekommen – wir nicht.“
Für Nachwuchs ist übrigens schon gesorgt. Marie, eine zehn Wochen alte Golden-Retriever-Hündin, wuselt mit Spitzengeschwindigkeit durch die „Urbisana“-Räume – und beißt schon mal die Leitung einer Fernbedienung durch. Das geht ruckzuck! Sie muss halt noch viel lernen . . .
B. W. Pleuser

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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