Anna auf dem Sprung zur Artistin

Alle Fotos: Erler
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„Kunstturnen mache ich, seit ich denken kann – ,Urbanatix‘ seit 2010.“ Und auch dieses Mal ist die Hernerin Anna Herkt wieder dabei, wenn es vom 9. bis zum 19. November in der Bochumer Jahrhunderthalle heißt: „Close up!“

Über 60 Street-Artisten, Weltklasse-Akrobaten, Livemusiker und Discjockeys erobern die Bühne. „Bei der Tricking-Nummer bin ich das einzige Mädchen“, erzählt Anna, und in ihrer Stimme schwingt ein bisschen Stolz mit. Tricking, eine Mischung aus Kampfsportarten und Kunstturnen, besteht unter anderem aus Saltos, Handkantenschlägen und „Kicks“: „Das ist so wie im Kung-Fu-Film, als ob ich jemanden treten möchte“, erklärt die Pestalozzi-Gymnasiastin.
Das war der Part „schnell und hart“. Eher „schön und weich“ geht es bei der Tanz-Nummer zu, die Anna mit drei Luft-Artistinnen am Pendel absolviert: Da sind Handstände, Spagate, Sprünge und Modern Dance bei einschmeichelnder Musik angesagt.
Und dann wäre da noch das Trampolin: „Man lässt sich vom Kasten an der Wand mit dem Rücken aufs Trampolin fallen und läuft dann die Wand hoch“, sagt die 18-Jährige als ob das die einfachste Sache der Welt wäre.
Anna hat 2010 bei einem Casting mitgemacht, um an der „Urbanatix“-Show teilnehmen zu dürfen. Es hat wunderbar geklappt! Inzwischen setzt die zierliche Blondine alles daran, Artistin zu werden. „Ich bewerbe mich bei den Artistenschulen in Brüssel, Paris, London und Montreal.“ Wenn sie ihr Können dort vorführen darf, wird das ganz schön hart: „Die Auditions dauern zwischen zwei und sieben Tagen.“
Um noch besser zu werden, trainiert die Schülerin täglich etwa drei Stunden. „Das mache ich in der Bochumer Marienkirche – mit bis zu 50 anderen. Da kommen sogar Leute aus Köln hin.“ Die Marienkirche, früher ein katholisches Gotteshaus, wird heute unter anderem als Übungsstätte für „Urbanatix“ genutzt.
Bisher musste Anna zum Glück nur einmal zwangsweise ihr akrobatisches Training unterbrechen: „Kreuzbandriss, Menikus- und Außenbandriss“, beschreibt sie ihre Verletzungen, „ich musste ein Jahr lang pausieren. Das war schrecklich. Aus lauter Verzweiflung habe ich angefangen, Gitarre zu spielen.“

Auch wenn die Begeisterung noch so groß ist, allein auf Artistik mag sich die Gymnasiastin nicht verlassen. Ihr Plan B lautet so: „Ich möchte später Französisch und Sport studieren, ganz normal, auf Lehramt.“
Aber jetzt freuen wir uns erst einmal darauf, Anna bei „Urbanatix“ zu erleben, gemeinsam mit Parkourläufern, Trickern, Bikern, Freerunnern, Breakdancern, Tänzern und Beatboxern. Zudem genießen die Besucher Akrobatik vom Feinsten, unter anderem Trapez, Strickleiter, Doppellaufrad, Hand-auf-Hand, Luftring.
Los geht es in der Bochumer Jahrhunderthalle am Freitag, 9. November, 19 Uhr. Danach gibt es 14 Termine bis zum 19. November. Ticket-Hotline: 0211/27 4000. Weitere Infos auf: www.urbanatix.de

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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