Abriss hat begonnen / Der "Krumme Hund" ist Geschichte

Ein Kran soll seinem alten Bruder den Garaus machen. Gestern schlug das letzte Stündchen für den „Krummen Hund“. Man werde versuchen, den alten Kran einfach umzureißen, um ihn danach zu zerlegen, erklärten  Mitarbeiter des mit dem Abriss betrauten Unternehmens. Für einen letzten Protest sorgten gestern Morgen knapp 20 Abriss-Gegner um den Musiker und „Mondritter“ Horst Schröder. 
Fotos: Detlef Erler
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  • Ein Kran soll seinem alten Bruder den Garaus machen. Gestern schlug das letzte Stündchen für den „Krummen Hund“. Man werde versuchen, den alten Kran einfach umzureißen, um ihn danach zu zerlegen, erklärten Mitarbeiter des mit dem Abriss betrauten Unternehmens. Für einen letzten Protest sorgten gestern Morgen knapp 20 Abriss-Gegner um den Musiker und „Mondritter“ Horst Schröder.
    Fotos: Detlef Erler
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Eine Erinnerung an die montane Vergangenheit unserer Region weniger. Dienstagmorgen schlug die Todestunde für den Hafenkran Nummer vier, den Krummen Hund. Frühmorgens rückte das Abbruch-Unternehmen an und brachte die Schneidbrenner in Position. Da half auch eine kleine, wenige Menschen umfassende Trauergemeinde und etwas mediale Aufmerksamkeit durch ein WDR-Team nicht mehr.
Manchmal geht es schneller, und zweitens als man denkt. Kaum erreichte die Redaktionen die Mitteilung, dass sich auf Initiative von Hiltrud Buddemeier der Petitionsausschuss des Landtages mit der Zukunft des Krans im Westhafen befassen wird, da überschlagen sich die Ereignisse: „Morgen wird mit dem Abriss begonnen“, bestätigt am Montag Stadtwerke- (und somit auch WHE-) Sprecherin Angelika Kurzawa auf Nachfrage des Wochenblattes Gerüchte, die seit dem Morgen in der Stadt kursierten. Kurzawa betonte, dass die Wanne-Herner Eiscnbahn (WHE) eine Ausschreibung hinsichtlich des Abrisses des bis vor kurzem unter Denkmalschutz stehenden Industriedenkmals auf den Weg gebracht habe, und verwies darauf, dass die Diskussion um die Erhaltung des Krans schon seit 2008 laufe. Jetzt gehe es darum, die WHE aus den Roten Zahlen zu holen. Dafür benötige man den neuen Containerhafen. Und da stand der Kran halt im Wege...
Vollkommen überrascht reagierte Elisabeth Bölter, seit Mittwoch letzter Woche Vorsitzende des „Fördervereins Haus Crange“, der sich inzwischen den Erhalt von Kulturdenkmälern in ganz Herne aufs Panier geschrieben hat. Montagmittag hatte sie vom direkt bevorstehenden Abriss erfahren. „Sehr bemerkenswert und moralisch bedenklich“, findet sie es, dass noch bevor der Petitionsausschuss sich mit der Sache befassen kann, Tatsachen geschaffen werden. Petitionen hätten eben keine rechtsaufschiebende Wirkung, bedauert Peter-Klaus May, ehemaliger Bezirkspolitiker, der sich ebenfalls für den Erhalt des Hafenkranes eingesetzt hatte. Selbst „Mondritter“ Horst Schröder, sonst nie um einen Einfall verlegen, sah keine Chance mehr, noch etwas zu erreichen.

Autor:

Rainer Rüsing aus Herne

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