Westfalia trotzt der Apokalypse

Den Sieger der Bundestagswahl oder den neuen Deutschen Meister in der Fußball-Bundesliga – wenn man den Esoterikern dieser Welt Glauben schenkt, werden wir diese Gewinner niemals kennenlernen. Denn mit dem Ablauf des Maya-Kalenders am 21. Dezember erwartet so mancher das Ende der Welt. Das weckte die Kreativität der Verantwortlichen von Westfalia Herne.
Der Verein macht es martialisch und lädt alle Herner Fußballfreunde augenzwinkernd unter dem Motto „Apokalypse Blau“ zum „letzten großen Heimspiel vor dem Weltuntergang“ am Sonntag, 2. Dezember, gegen den derzeitigen Tabellenzweiten SG Wattenscheid 09 ein. Ein echtes Spitzenteam der Oberliga Westfalen gibt sich also die Ehre.
Um das Stadion vielleicht zum letzten Mal voll zu bekommen, hat sich die Westfalia gemeinsam mit der IG Herne-City eine besondere Aktion ausgedacht. Bei jedem Einkauf in einem Geschäft der Werbegemeinschaft gibt es nun eine von insgesamt 10.00 Freikarten für das Spiel gratis dazu.
„Wir verlängern die Bahnhofstraße bis zum Schloss Strünkede“, bringt Sascha Loch, 1. Vorsitzender des Oberligisten, die Zusammenarbeit mit der IG Herne City auf den Punkt. „Die 10.000 Freikarten für Herner Bürger und Geschäfte sind unser vorgezogenes Weihnachtsgeschenk an die Stadt.“ Damit hoffen die Partner, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Denn Loch schließt den Apell an: „Herner, kauft in Herne – und geht in Herne zum Fußball.“
Loch ist sich sicher, dass die Mannschaft es verdient, vor einer großen Kulisse zu spielen. „Wir wollen am 2. Dezember viele Zuschauer für die Westfalia zurückgewinnen“, sagt er. Und wenn der Weltuntergang denn wider Erwarten doch kommt, will man sich zumindest mit einem Knall von den Fans verabschieden. Auch wenn natürlich das letzte Heimspiel des Jahres erst am 16. Dezember gegen die natürlich nicht so namhafte zweite Mannschaft von Arminia Bielefeld ansteht.
Dafür müssen die Herner Spieler „nur“ den nächsten Favoriten zur Verzweiflung treiben. Gegen Lippstadt und Erndtebrück hat dies ja bereits vorzüglich funktioniert. Nun soll der Traditionsverein aus Wattenscheid dran glauben.
Die SG hat ihre besten Zeiten zwar schon ein paar Jahre hinter sich. Die letzte Saison in der Zweiten Bundesliga spielte der Verein 1999, zwischenzeitlich ging es nach der drohenden Insolvenz bis in die sechste Liga hinunter. Nun befindet sich der Verein aber wieder auf dem steinigen Weg nach oben. Natürlich wollen die Wattenscheider nun auch bei den heimstarken Hernern punkten.
Anpfiff zu dieser besonderen Partie in der Abisol Arena ist am 2. Dezember um 14.30 Uhr.