Wahre Musterknaben auf dem Fußballplatz

Wenn es um hohe sportliche Meriten auf dem Fußballplatz geht, bleibt die Fairness häufig auf der Strecke. Hier ein kleiner versteckter Tritt, dort eine verbale Provokation, nicht selten kommt es zu bösen Fouls und albernen Flugeinlagen, um einen Vorteil für sein Team herauszuholen. Als Zuschauer möchte man da manchmal peinlich berührt den Blick abwenden.
Dass es auch anders geht, beweist der Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel mit seiner Fair Play-Aktion. Zum ersten Mal wurde im Jahre 2005 die fairste Mannschaft der abgelaufenen Saison geehrt. „Wir wollen einen sportlichen aber fairen Wettkampf“, verdeutlicht Reinhold Spohn, Vorsitzender des Fußballkreises. Strahlender Sieger ist dieses Mal die Mannschaft des Spiel-Clubs Röhlinghausen. Eine tolle Leistung, sind doch etwa 96 Teams der Kreisligen mit in der Tombola.
Besonders bemerkenswert dabei ist, dass die Mannschaft in der gesamten Saison 2010/2011 ohne jeden Platzverweis, sei es glatt rot oder gelb-rot, ausgekommen ist. „Das ist eine tolle Sache und keine Selbstverständlichkeit“, erklärt Spohn.
In der Tat, waren die Röhlinghausener doch die einzige Mannschaft im Fußballkreis, der dies gelang. Der verdiente Lohn: ein schöner Pokal und ein Satz brandneuer Trikots, den der Fußballkreis und seine Kooperationspartner vom Satdtsportbund (SSB) und der Herrner Sparkasse den Siegern stifteten.
Hocherfreut nahmen der Mannschaftskapitän Marcel Kelch und der zweite Vorsitzende Hermann Stelter die Ehrung entgegen. „Wir haben uns einfach aufs Spielen konzentriert, da mussten wir nicht foulen“, verrät Kelch das einfache Erfolgsrezept. In der Kreisliga B hat die Mannschaft es mit diesen Mitteln auf den zweiten Tabellenplatz geschafft, der Aufstieg wurde nur knapp verpasst.
„Wir hoffen, dass das ein gutes Beispiel für die anderen Teams ist“, so Spohn. Denn fairer Fußball macht doch viel mehr Freude.