30 Jahre Schach matt
SV Zeppelin in Herne feiert sein 30-jähriges Bestehen

Reiner Heard, Mannschaftsführer beim Herner Schachverein Zeppelin, Spielleiter Achim Raasch und Nikolaus von Blumenthal beim Training. | Foto: SV Zeppelin
  • Reiner Heard, Mannschaftsführer beim Herner Schachverein Zeppelin, Spielleiter Achim Raasch und Nikolaus von Blumenthal beim Training.
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Sein 30-jähriges Jubiläum feiert der SV Zeppelin. 1990 wurde der Schachverein offiziell gegründet. Seine Ursprünge liegen aber noch drei Jahre weiter zurück.

Alles begann mit der Gründung des Arbeitslosenzentrums Zeppelin 1987. Damals stellte die Kirchengemeinde Wanne-Süd ihren zur Sporthalle umfunktionierten Gemeindesaal zur Verfügung, um Arbeitslosen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen. Hobbymäßig wurden Billard, Fußball, Tischtennis und auch Schach gespielt. Zum Ruhrgebiet passend gaben sich die Hobbyspieler den Namen ASV Maloche (Arbeitslosensportverein Maloche).
Als einige schachspielende DDR-Übersiedler und Flüchtlinge aus Russland und den Balkanstaaten verstärkt das Angebot nutzten, wurde beschlossen, eine Vereinsstruktur aufzubauen, und am 13. März 1990 wurde der Verein ASV Zeppelin gegründet. Namensgebend hierfür war das Zeppelinzentrum genannte Arbeitslosenzentrum in der Zeppelinstraße. Als 1993 alle Spieler der Schachfreunde Neu-Herne dem Verein beitraten, bekam der Verein den Namen ASV Zeppelin Neu-Herne.

Meistertitel und Erfolge

In der Folgezeit spielten die Zeppeliner mit bis zu fünf Mannschaften und feierten zahlreiche sportliche Erfolge. 1990 in der Kreisklasse gestartet, holte die erste Mannschaft zehn Jahre später den Meistertitel der zweiten Bundesliga und sicherte sich einen Platz in der Königsklasse. Neben etlichen überregionalen Erfolgen, wie dem Gewinn der NRW-Meisterschaft und des NRW-Viererpokals, konnte sich auch so die Erfolgsbilanz der Zeppeliner sehen lassen. Bis 2000 stieg der Verein mit fast allen Mannschaften mehrfach auf und kein einziges Mal ab. Zu den weiteren Erfolgen zählten Mannschaftsmeisterschaften auf der Bezirksebene, NRW-Meister im Einzel sowie Stadt- und Bezirksmeister.
Da dem Verein die finanzielle Unterstützung fehlte und einige Spieler mittlerweile einen festen Arbeitsplatz in verschiedenen Regionen Deutschlands fanden, konnte die erste Mannschaft ihren wohlverdienten Platz in der ersten Bundesliga nicht einnehmen. Aus diesem Grund und der daraus entstandenen sportlichen Perspektivlosigkeit wechselten einige spielstarke Mitglieder den Verein.
Es ist auch den heute noch aktiven Mitgliedern Erich Leichner, Nikolaus von Blumenthal und Achim Raasch zu verdanken, dass der Verein weiterhin existiert. Unter dem heutigen Namen SV Zeppelin Herne nahm er ab 2000 mit einer oder zwei Mannschaften am Spielbetrieb auf Verbands- oder Bezirksebene teil. Vor fünf Jahren bekamen die Zeppeliner noch einmal Zulauf, als sich der Traditionsschachverein SV Constantin Herne in seinem 75. Bestehungsjahr auflöste. „Für uns war es ein Glücksfall, dass die Constantiner zu uns kamen", so der Vorsitzende Erich Leichner. „Allerdings ist die Entwicklung im Schachvereinssport doch eher besorgniserregend. Mittlerweile gibt es in Herne nur noch drei Schachvereine mit 120 bis 150 Spielerinnen und Spielern, wobei wir Zeppeliner der kleinste Verein sind.“

Seit März ist Pause

Coronabedingt ist die Schachsaison 2019/2020 seit März unterbrochen. Wie es weitergeht, ist völlig offen. Vom Saisonabbruch bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist noch alles denkbar. Einen Spieltag vor Schluss stehen die Zeppeliner in der Bezirksklasse auf dem zweiten Tabellenplatz.
Am 31. Juli soll die im März ausgefallene Jahreshauptversammlung nachgeholt werden. An diesem Tag ist auch eine kleine 30-Jahr-Feier geplant. Dann soll über die unterbrochene alte sowie die neue Saison gesprochen werden. Außerdem will der Verein überlegen, wo der Trainings- und Spielbetrieb zukünftig stattfinden kann, da der bisherige Spielort, das AWO-Seniorenheim an der Kronenstraße, pandemiebedingt nicht mehr zur Verfügung steht. Derzeitig nutzen die Zeppeliner freitags ab 19 Uhr die Räume der GFI im Kulturhaus „0“ an der Overwegstraße 32.

Autor:

Lokalkompass Herne aus Herne

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