Sportler haben Träume
Die Jugend räkelt sich auf dem Sofa und kennt Sport nur aus dem Fernseher? Mitnichten, denn in Herne sind zahlreiche junge Athleten unterwegs, die man vielleicht in Zukunft auf dem Sieger-Treppchen bewundern kann.
„Es ist eigentlich ein bisschen unfair, denn normalerweise ist das nur eine ganz kurze Bewegung“, meint Trainer Sascha Teufert und schaut, vielleicht mit dem Anflug eines teuflischen Lächelns, auf seinen Schützling Patrick Held. Der ist Leichathlet und präsentiert gerade in stoischer Ruhe und reglos, aber mit leicht gequältem Gesicht die Abwurfbewegung beim Speerwurf.
Tja, Das Sportlerleben ist nicht immer einfach. Auf große Siege folgen Rückschläge. Das musste die Schwimmerin Josephine Oppotsch erfahren. Ein dreiviertel Jahr konnte sie wegen einer Verletzung nicht ins Becken. Doch die 16-jährige hat ihren Optimismus nicht verloren, ganz im Gegenteil. „Es hat mir gut getan, mich ein bisschen von allem zu entfernen“, gibt sie sich kämpferisch. „Jetzt ist der Knoten geplatzt und ich werde noch besser als vorher.“
Auch Leichtathletin Alina Rennekamp plagte sich das ganze Jahr 2010 mit vielen kleinen Wehwehchen. „Da wird man ein wenig zickig“, meint die 18-Jährige mit einem verlegenen Lächeln. Na ja, die Eltern und Trainer werden es verkraftet haben!
Die drei gehören zu den Herner Nachwuchssportlern, die von der gemeinsamen Förderung durch Stadt, Herner Sparkasse und Herner Gesellschaft für Wohnungsbau profitieren. Denn wer auf hohem Niveau Sport betreiben will, braucht das nötige Kleingeld.
14 Einzelkönner und vier Vereinsprojekte wurden im letzten Jahr unterstützt. Von Fechten, über Fuß-, Volley- und Basketball bis hin zum Minigolf reicht das Spektrum. Da werden dann schon einmal ehrgeizige Ziele formuliert. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Olympiateilnahme irgendwann kommt“ macht Teufert seinem Schützling ein wenig sanften Druck.
Davon zeigt sich FIFA-Schiedsrichterin Marina Wozniak beeindruckt. Doch auch sie hat noch sportliche Träume. „Ich hoffe, bei der Frauen-WM 2011 zu pfeifen.“ Einziges Hindernis ist da wohl der FIFA-Lehrgang, „den muss ich überleben“, verrät sie augenzwinkernd.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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