Herner EV vergibt den ersten Matchball

Trainer Krystian Sikorski konnte nicht zufrieden sein. | Foto: Herner EV
  • Trainer Krystian Sikorski konnte nicht zufrieden sein.
  • Foto: Herner EV
  • hochgeladen von Dirk Marschke

Statt Aufstiegsjubel gab es heute Abend beim Herner EV nach dem letzten Heimspiel der Saison frustrierte Gesichter. Denn das Team unterlag dem EHC Krefeld vor 1257 Zuschauern deutlich mit 4:11. Die Fans hatten den Schuldigen für die Niederlage klar ausgemacht. "Schiri, wir danken dir" hallte es kurz vor Spielende durch die Gysenberger Eissporthalle. Doch so einfach war es natürlich nicht.
Der HEV hatte eigentlich gut begonnen. Binnen der ersten beiden Spielminuten hatte der HEV gleich vier gute Möglichkeiten, die aber allesamt ungenutzt blieben. Stattdessen nutzen die Krefelder gleich ihre erste große Chance nach 3:49 Minuten zur Führung. Doch die Herner ließen sich davon nicht beirren. Nach einem schönen langen Pass von Antti-Jussi Miettinen erziehlte Marc Höveler nur 70 Sekunden später den Ausgleich, nach weiteren drei Minuten ging der HEV sogar in Führung.
Nun waren allerdings wieder die Krefelder an der Reihe, die ihrerseits das Spiel drehten und nach dem Ausgleich nur 37 Sekunden nach der Herner Führung nach 11 Minuten wieder mit 3:2 in Front gingen. Das nächste Tor des EHC offenbarte eines der HEV-Probleme an diesem Abend. In Überzahl gelang es den Hernern nicht, den Puck im Krefelder Tor unterzubringen. Stattdessen fingen sie sich einen unnötigen Konter zum 2:4. Damit ging es in die erste Pause.
Die Vorentscheidung fiel im zweiten Spielabschnitt. Zwischen der 29. und 31. Spielminute zog Krefeld auf 2:7 davon. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr offenbarten sich die Krefelder Vorteile in Sachen Laufstärke, Geschwindigkeit, Passgenauigkeit und Effizienz im Torabschluss.
Zudem wurde die Partie immer zerfahrener und ruppiger. Das Gros der Strafen lag dabei sicherlich auf Herner Seite. Damit brachte das Schiedsrichtergespann die heimischen Fans gegen sich auf und die HEV-Spieler ließen sich dummerweise von der hitzigen Atmosphäre anstecken.
Kurz vor Ende des zweiten Spielabschnittes legte Antti-Jussi Miettinen nach einer gegen ihn verhängten Strafe jedwede skandinavische Zurückhaltung ab und verabschiedete sich nach einer Schiedsrichterbeleidigung mit einer Matchstrafe. HEV-Kapitän Philipp Louven wurde mit einer Disziplinarstrafe bedacht, wodurch der HEV zehn Minuten in Unterzahl agieren musste. Zu allem Überfluss ließ auch Kai Arkuszewski kurz vor Spielende seinem Frust freien Lauf und verließ das Eis mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe.
Dennoch ließ sich Ralf Cassebaum, der sportliche Leiter des HEV, nicht auf eine Schiedsrichterschelte ein. "Beim letzten Spiel war er der gefeierte Mann, wir müssen uns an die eigene Nase fassen", erklärte er und gab zu: "wir waren etwas übermotiviert, sind dann aber nur hinterhergerannt."
Nun fällt die Entscheidung über den Oberliga-Aufstieg beim letzen Saisonspiel am Freitag, 23. März, in Grefrath. Allerdings hat der HEV dann mit Personalproblemen zu kämpfen. Neben den gesperrten Miettinen und Arkuszewski fehlen nämlich voraussichtlich drei weitere Spieler wegen einer Studienreise, Sascha Panek, Marc Höveler und Philipp Louven.
Herne ist immer noch Dritter, punktgleich mit Herford, das noch gegen den Tabellenletzten Netphen spielt. Drei Punkte dahinter, aber mit zwei Spielen weniger, lauert Neuwied. Am Freitag ist der Sieg gegen Netphen praktisch sicher, danach geht es noch gegen Essen und Darmstadt.
Verliert der HEV, bleibt wohl nur der fünfte Platz. Das Spiel am Freitag, 23. März, beginnt um 20 Uhr.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.