Frage der Woche: Die Lage der Nation – Ist der Fußball ein "Spiegelbild der Gesellschaft"?
Deutschland ist weg vom Fenster. Nachdem die deutsche Nationalmannschaft am Mittwoch mit einer historischen Niederlage aus dem Turnier ausgeschieden ist, sind viele Fußballfans ratlos. Der Traum ist aus. Claus Strunz von SAT.1 geht aber noch weiter.
Für ihn ist der Fußball "ein Spiegelbild der Gesellschaft – in guten wie in schlechten Zeiten". In einem Kommentar vom Mittwoch sieht der Moderator beim "Frühstücksfernsehen" Parallelen zwischen dem historisch schlechten Abschneiden der deutschen Elf und der mangelnden Harmonie innerhalb der Bundesregierung. "Deutschland braucht einen Neuanfang ohne Jogi Merkel!" Denn, so Strunz, die Analyse der WM-Leistung gleiche "einer Bestandsaufnahme des ganzen Landes".
Fußball und die große Politik
Strunz' Analyse dessen, was alles im Fußball bzw. der deutschen Politik falsch läuft, fasst er in vier Punkten zusammen:
- Vernünftige Entscheidungen: Löw hätte nach Strunz Özil und Gündogan zu Hause lassen sollen, Merkel sollte endlich auf Horst Seehofer hören und in der Asylfrage einlenken.
- Warnzeichen: Noch nie sei Deutschland im internationalen Fußball so schlecht gewesen wie heute, Konsequenzen habe es keine gegeben. Das gleiche gelte für die Politik. Sinkende Umfragewerte, Aufstieg der AfD – "unbelehrbar" hätten die etablierten Parteien reagiert.
- Freidenker zulassen: Sané, Kruse, Wagner – alles freie Geister, die Löw nicht in den Kram passten. Für Merkel seien diese Charaktere Friedrich Merz und Wolfgang Bosbach.
- Hunger auf Erfolg: Löws Truppe habe sich zu sehr auf alten Erfolgen ausgeruht, ebenso wie die Regierung auf dem Titel "Exportweltmeister". Erfolge, so Strunz, müssten aber immer wieder neu erkämpft werden.
Fazit: Löw muss zurücktreten – und Merkel?
Was soll das bedeuten? Der Kommentator Strunz legt nahe: "Angela Merkel schätzt Jogi Löw als ein Vorbild weit über den Sport hinaus. Mit seinem Rücktritt [...] könnte Löw jetzt mutig den ersten Schritt für einen Neuanfang machen." Bis hierhin hat Strunz betont: Was im Fußball gilt, gilt auch in der Politik. Entsprechend, denkt man seinen Schlusssatz zu Ende, müsste Angela Merkel ebenfalls gehen.
Frage der Woche: Hat Claus Strunz mit seinem Kommentar recht oder liegt teilweise richtig? Spiegelt sich im Erfolg oder Misserfolg der Nationalmannschaft die Lage der Nation wider? Oder liegt der Journalist mit seiner Analyse daneben? Wir sind gespannt auf eure Kommentare!
Hier der Kommentar zum Ansehen:
Autor:Jens Steinmann aus Herne |
59 Kommentare
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