Des Amis liebster Sport

Cedric Weiner hat den Ball fest im Blick. Foto: Detlef Erler
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Ein Wurf, ein Schlag, schon fliegt der Ball in hohem Bogen ans andere Ende des Feldes. Volker Hohneiker schaut entspannt hinterher und läßt den Baseballschläger sinken.
Volker Hohneiker ist einer der Gründungsväter des Baseballvereins Herne Lizards, der seine sportliche Heimat auf dem Sportplatz an der Forellstraße hat. „Ein paar Freunde haben mir gesagt ich soll einfach mal mitkommen“, erinnert er sich an seine erste Berührung mit diesem Sport. „Ich habe schnell gemerkt: das ist eine ganz tolle Sache“.
Seit 1993 ist Hohneiker nun dabei. „Man muss viel mehr machen als zum Beispiel beim Fußball“, so der Fachmann. „Es ist wichtig, die ganze Zeit hochkonzentriert zu sein, denn mann muss laufen, schlagen und fangen“, erklärt er seine Faszination. Und so ein Spiel kann fünfeinhalb Stunden dauern.
Moment, denken Sie jetzt vielleicht. Baseball? Das ist doch dieser komische Sport aus Amerika mit den total komplizierten Regeln? Na ja, eigentlich ist es gar nicht so schwer. Es stehen sich zwei Mannschaften mit jeweils neun Spielern gegenüber. Die Mitglieder der einen Mannschaft sind am Schlag, dürfen also nacheinander die Keule schwingen. Das andere Team steht im Feld und versucht den Ball zu fangen.
Der Spieler am Schlag heißt Batter, der Werfer Pitcher. Ziel ist, einen Parcours mit vier Stationen, den Bases, zu umlaufen. Kommt man an der letzten an, gibt es einen Punkt. Doch das will die gegnerische Mannschaft natürlich verhindern. Und nun kommt die Sache, die wohl bei vielen Einsteigern Fragezeichen ins Gesicht zaubert.
Der Pitcher versucht den Ball so zu werfen, dass der Batter zwar zum Schlag ausholt, den Ball aber dabei nicht trifft. Dafür wirft der Pitcher in ein imaginäres Fenster, das zwischen Knie und der Mitte des Oberkörpers des Batter über der Startplattform liegt. Wenn der Pitcher schlägt, aber nur die Luft trifft, gibt es einen Strike, also einen Fehler des Schlagenden. Dies gilt fieserweise auch, wenn der Werfer das imaginäre Fenster verfehlt, aber trotzdem versucht wird, zu schlagen.
Bei drei Strikes ist der Batter für diese Runde ausgeschieden und der nächste darf sein Glück versuchen. Verfehlt aber der Pitcher das Ziel und der Batter bleibt ruhig, bekommt der Werfer einen Fehler aufs Konto. Bei vieren darf der Batter an die erste Station.
Puh, das war vielleicht doch nicht so einfach, in natura wird man aber schnell von der Faszination gefangen. „Ich habe mit sieben an einem Sommercamp teilgenommen“, erinnert sich der 13-jährige Cedric Weidner. „Ich mag das Miteinander.“
Auch Nils Jeske (16) hat es gepackt. „Ich habe viel ausprobiert. Das tolle am Baseball ist, dass es so vielseitig ist. Man spielt offensiv und defensiv, und lernt viel über Taktik“, zeigt er sich begeistert.
Drei Mannschaften haben die Lizards. Schüler (ab fünf), Jugend (ab zwölf) sowie ein Mixed-Softball-Team für die Erwachsenen. Dort ist das Feld kleiner, dafür der Ball etwas größer und das Spielgerät wird von unten geworfen.
Gerade für das Erwachsenen-Team steht der Spaß im Vordergrund. „Bei uns können alle mitmachen“, wirbt Hohneiker. „Zu alt oder zu dick gibt es nicht“, meint der wohlgelaunte 46-jährige, der auch als Trainer fungiert.
Die Truppe spielt in der Ruhr-Fun-Liga und hat es zuletzt sogar zur Champions League nach Berlin geschafft. Das ist die Deutsche Meisterschaft für Mixed-Mannschaften. Dabei sprang zwar „nur“ Rang 10 heraus,„aber die Fahrt war ein tolles Erlebnis“, schwärmt Hohneiker. Denn die familiäre Atmosphäre wird bei den Lizards groß geschrieben.
Neue Mitstreiter sind immer willkommen. Der Nachwuchs trainiert montags um 17 Uhr und das Mixed-Team dienstags um 18 Uhr an der Forellstraße, die jungen zudem Mittwoch am Mosquito Field, Bochum. Kontakt unter www.herne-lizards.de oder unter Tel. 02323/897600.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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