Das Aus! Kein Sechstagerennen und kein Heimatabend auf Crange

Kein Sechstage-Rennen im pinkfarbenen Riesenzelt auf dem Cranger Kirmesplatz! Veranstalter Michael Zurhausen hat die geplante Veranstaltung gestern Mittag nach einem Gespräch mit Stadt und Stadtmarketing-Gesellschaft abgesagt. Auch der musikalische Vorläufer, der Heimatabend findet nicht statt.
Als Grund für das Aus seines geplanten Radsport-Events nennt Zurhausen Probleme mit dem Lärmschutz. Nach dem gestrigen Gespräch sei ihm klar geworden, dass die Veranstaltung abends, eventuell schon gegen 22 Uhr beendet sein müsse. Er fühle sich von der Stadt getäuscht, denn in Vorgesprächen und im Vertrag mit Stadtmarketing habe man Öffnungszeiten bis Mitternacht, freitags und samstags sogar bis 2 Uhr zugesichert.
„Stimmt“, sagt Holger Wennrich, Geschäftsführer der Stadtmarketing-Gesellschaft, die den Kirmesplatz „vermarktet“. Das entbinde den Veranstalter aber nicht von der Einhaltung immissionsrechtlicher Bestimmungen.
Zurhausen befürchtet nun, dass Anwohner auf dem Klageweg die Einhaltung der Nachtruhe bei Gericht einfordern. „Damit ist die Veranstaltung in der Form nicht mehr durchführbar“, findet Zurhausen, der nach eigenem Bekunden Anwälte damit beauftragt hat, Schadensersatz in Höhe von 1,2 Mio. Euro zuzüglich entgangenem Gewinn geltend zu machen.
Dem sehe man gelassen entgegen, beurteilt Holger Wennrich die Aussichten. Er frage sich, wogegen eigentlich geklagt werde? Zurhausen könne die Veranstaltung doch durchführen. Allerdings müsse er endlich genehmigungsfähige Unterlagen einreichen – und den Mietpreis entrichten. Möglicherweise gebe es ja auch andere Gründe für die Absage: „Vielleicht ist der Vorverkauf nicht so gelaufen, wie sich die Veranstalter das vorgestellt haben?“, fragt sich Wennrich. Die Vorverkaufsstelle in seinem Haus jedenfalls habe nicht viele Karten absetzen können.