Mehr als 10.000 Lungenerkrankte in Herne
Rauchfrei ins neue Jahr

Zigarette ade: Nichtrauchen ist für viele Menschen in Herne zum Jahreswechsel wieder ein wichtiges Ziel für das Jahr 2023. Foto: AOK/hfr.
  • Zigarette ade: Nichtrauchen ist für viele Menschen in Herne zum Jahreswechsel wieder ein wichtiges Ziel für das Jahr 2023. Foto: AOK/hfr.
  • hochgeladen von Carolin Plachetka

Endlich mit dem Rauchen aufhören – ein Vorsatz, den sich viele Menschen in Herne mit dem Start ins neue Jahr vornehmen. Eine gute Entscheidung, denn 127.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr vorzeitig an den Folgen des Rauchens, das ist jeder achte Todesfall.

Herne. Zahlen aus dem aktuellen AOK-Gesundheitsatlas zeigen, dass allein in Herne rund 10.000 Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD leben, die vor allem durch das Rauchen verursacht wird. „Das zeigt uns, dass wir nicht nachlassen dürfen, über die Gefahren des Rauchens aufzuklären und für die Vorteile des Nichtrauchens zu werben“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. 

Von alten Gewohnheiten trennen

Zum Start ins neue Jahr nehmen sich viele Menschen vor, sich von einigen alten und unliebsamen Gewohnheiten zu trennen und einiges besser zu machen. Neben mehr Fitness und einer gesunden Ernährung, wollen viele Raucherinnen und Raucher auch die Zigarette endlich loswerden. Und das aus gutem Grund. Denn Rauchen ist nach wie vor das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Über zwei Drittel aller Todesfälle durch Lungenkrebs weltweit sind durch Rauchen bedingt. Laut aktuellen Zahlen des Landeskrebsregisters Nordrhein-Westfalen starben allein in NRW im Jahr 2019 insgesamt 11.470 Menschen an Lungenkrebs; 15.980 neue Fälle wurden diagnostiziert. „Rauchen schädigt nahezu jedes Organ im Körper. Diese Sucht ist insbesondere Hauptursache aller Lungenkrebsfälle mit 80 Prozent und Hauptrisikofaktor für COPD sowie weiterer Krebserkrankungen wie zum Beispiel Darmkrebs. Deshalb werben wir auch für das Nichtrauchen und zwar so früh wie möglich“, so Kock. Idealerweise fangen die Kinder und Jugendlichen erst gar nicht mit dem Rauchen an. Tatsächlich ist der Anteil der jugendlichen Raucher in den letzten 20 Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen laut der Deutschen Krebsgesellschaft. Dieser Rückgang ist allerdings vor allem darauf zurückführen, dass Jugendliche in Deutschland kaum noch zur ‚klassischen‘ Zigarette greifen, die in den Statistiken erfasst wird, sondern zu orientalischen Wasserpfeifen, sogenannte Shishas sowie elektronischen Inhalationsprodukten wie E-Zigaretten und E-Shishas.

Rauchen gibt dem Alltag Struktur

Die Mehrheit der Raucher hat schon einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Die meisten versuchen erst einmal allein. „Ohne Unterstützung ist die Erfolgsquote allerdings gering“, sagt Kock. Die physische und psychische Abhängigkeit ist meist stark und das Rauchen hat eine wichtige Funktion: Es gibt dem Alltag eine Struktur, dient dem Stressabbau oder spielt bei sozialen Kontakten eine wichtige Rolle. Für diese Funktionen müssen für einen langfristigen Rauchstopp Alternativen gefunden werden. „Nur so kann ein ‚Verzicht‘ zum ‚Gewinn‘ werden - eine wichtige Voraussetzung für einen langfristigen Rauchstopp. Mit Unterstützung und einem klaren Bekenntnis zum Aufhören ist ein dauerhafter Rauchverzicht möglich“, ergänzt Kock.
Die AOK NordWest unterstützt ihre Versicherten auf dem Weg zum Nichtrauchen mit zahlreichen Angeboten und speziellen Kursen – auch digital liveonline gemeinsam mit anderen oder online für sich allein. Darüber hinaus bietet die AOK NordWest im Internet unter www.aok.de/nw in der Rubrik Leistungen & Services ein AOK-Expertenforum zum Nichtrauchen an.

Autor:

Lokalkompass Herne aus Herne

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