Neuer Direktor im Institut für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des Marien Hospital Herne
Seit dem 22. Mai 2023 hat Prof. Dr. Lars Schimmöller die Leitung des Instituts für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum übernommen. Röntgenaufnahmen, MRT-, CT-Aufnahmen, Durchleuchtungen, Angiographien oder nuklearmedizinische Untersuchungen wie z.B. Szintigraphien sind aus dem klinischen Alltag nicht wegzudenken, da mit Hilfe dieser bildgebenden Verfahren eine Vielzahl von Diagnosen gestellt und Therapieerfolge gemessen werden können. Der ausgewiesene Experte bringt ein breites Kompetenzspektrum mit. Zudem ist er auf die urogenitale Radiologie, somit einem Fokus auf urologische Erkrankungen, spezialisiert.
Die Radiologie und auch die Nuklearmedizin sind sowohl für die Diagnose als auch für die Behandlung fester Bestandteil des Klinikalltags. Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen, MRT- oder CT-Untersuchungen, Angiographien oder auch nuklearmedizinischen Untersuchungen (z. B. Szintigraphien) können Ärzte eine Vielzahl von Diagnosen stellen und so anschließend die passende Behandlung beeinflussen. Damit diese Entscheidungen auf Basis von möglichst genauen Untersuchungen getroffen werden können, möchte der neue Direktor die Radiologie und Nuklearmedizin weiter aufbauen und weiterentwickeln. „Das Marien Hospital Herne hat bereits eine gute und funktionierende Radiologie, aber gemeinsam mit den verschiedenen Fachabteilungen werden wir überlegen, an welchen Stellen das Leistungsspektrum erweitert oder optimiert werden sollte“, erklärt Prof. Dr. Lars Schimmöller.
Große Bandbreite in der Radiologie
Bildgebende Verfahren kommen mittlerweile eigentlich bei fast allen Erkrankungen zum Einsatz. Prof. Dr. Lars Schimmöller bringt Expertise in der gesamten Bandbreite der Verfahren mit. Dabei hat er nicht nur Erfahrungen mit unterschiedlichen Geräten, sondern auch mit den verschiedenen Körperbereichen bzw. Organen die untersucht werden sollen. Seine Kompetenz reicht also vom „Kopf bis zur Großzehe“. Dazu gehören Knochenveränderungen oder Lungenerkrankungen, die in der Regel zunächst geröntgt werden müssen oder die gesamte Bandbreite der onkologischen Diagnostik, spezielle Bildgebungen des Herzens oder des Bewegungsapparates sowie nuklearmedizinischen Verfahren wie z. B. der Funktionsdarstellung der Niere oder der interventionellen Radiologie. Dabei können unter anderem minimal-invasive Eingriffe unter radiologischer Bildgebung mithilfe von Röntgen, MRT oder CT durchgeführt werden.
Steckenpferd: Urogenitale Radiologie
Der Wahl-Düsseldorfer ist ein ausgewiesener Experte im Bereich der urogenitalen Radiologie. Dazu zählen nicht nur MRT-Untersuchungen der Prostata, sondern unter anderem auch die Behandlung der gutartigen Vergrößerung der Prostata oder die Diagnostik mittels spezieller PET-Tracern, also radioaktiven Trägerstoffen, die z. B. Tumore in der Prostata sichtbar machen können. Diese Tracer werden in der Nuklearmedizin verwendet. Zudem bringt der neue Direktor eine ausgewiesene Expertise in der MRT-gesteuerten Biopsie mit. Dabei können Gewebeproben auch direkt im MRT-Gerät entnommen werden. Diese Art der Biopsie kann in besonderen Fällen zum Einsatz kommen, zum Beispiel bei Patienten mit Verdacht auf einen Prostatatumor, aber einem verschlossenen Enddarm, sodass eine Ultraschall-gesteuerte Biopsie nicht möglich ist. Die MRT-Biopsie der Prostata direkt im Scanner wird nur von sehr wenigen Experten in Deutschland durchgeführt. Die Prostatabildgebung ist auch eines der Themen an denen der Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und Nuklearmedizin der Ruhr-Universität Bochum wissenschaftlich forscht sowie den Stellenwert und die Weiterentwicklung begleitet und auswertet. Neben der Beteiligung an zahlreichen nationalen und internationalen Studien ist er bei einer der weltweit größten Studie zum PSA-Screening, der PROBASE-Studie, als Referenzradiologe für die Auswertung der MRT-Bilder zuständig.
Neue Geräte: High-End Bildgebung
Noch in diesem Jahr soll ein weiteres 3 Tesla MRT-Gerät angeschafft und installiert werden. Da die Anfrage nach MRT-Untersuchungen anhaltend steigt und sich die Technik im Bereich der Radiologie stetig weiterentwickelt, möchte das Marien Hospital Herne investieren um auf dem neuesten Stand zu bleiben. „Das weitere Gerät wird modernste High-End-Diagnostik am Standort noch besser verfügbar machen. Die Qualität und Geschwindigkeit der MRT-Untersuchungen entwickelt sich kontinuierlich weiter und ermöglicht es Erkrankungen immer früher und genauer diagnostizieren zu können. Wir möchten neueste technische Entwicklungen anwenden, um höchste Qualität in der Patientenversorgung liefern und diese zudem wissenschaftlich nutzen zu können“, erläutert Stephan Fanselow, Mitglied der Geschäftsleitung, St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr. Moderne MRT-Geräte ermöglichen es Radiologen, Tumore schon in den Wachstumsanfängen sicher zu erkennen und/oder Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren. Aber auch bei z.B. rheumatischen oder speziellen Nieren-, Gefäß- oder Herzerkrankungen kann das neue Gerät sehr hilfreich sein. So können beispielsweise in Aufnahmen bereits früh nach Start einer gezielten Therapie teils kleinste Veränderungen sichtbar werden und dem Arzt zeitnah die Information geben, ob die gewählt Therapie anschlägt.
Zusammenarbeit von Fachbereichen
Da die Radiologie mit allen anderen Fachbereichen im Krankenhaus verbunden ist, ist die Zusammenarbeit das A und O. „Alles, was ich mir für die Zukunft im Marien Hospital Herne vorstelle, funktioniert nur in einer guten Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen, aber auch im gesamten Team der Radiologie und Nuklearmedizin. Ich freue mich schon sehr, mich gemeinsam mit meinem Team allen Herausforderungen zu stellen und das technische und medizinische Niveau der Abteilung weiter zu erhöhen,“ sagt Prof. Lars Schimmöller.
Auslandsaufenthalte: Einblicke in andere Gesundheitssysteme
Ursprünglich kommt Prof. Dr. Lars Schimmöller aus Haselünne, einer kleineren Stadt im Emsland. Während seines Studiums an der Georg-August-Universität in Göttingen hat es den Emsländer unter anderem ins Ausland gezogen. Er absolvierte Praktika in den USA, Australien, Neuseeland, Kanada und der Schweiz. Während der Auslandaufenthalte hat er praktische Einblicke in ausländische Gesundheitssysteme bekommen. „Ich habe vieles gesehen und kennengelernt. Ich konnte feststellen, was woanders vielleicht gut oder gegebenenfalls besser funktioniert, aber auch was in Deutschland hervorragend geregelt und zu schätzen ist“, so der dreifache Vater.
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