Lebensmittelbranche bietet lukrative Perspektiven
Last-Minute-Lehrstellen zu besetzen: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind in Herne noch 323 offene Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Sie appelliert dabei an Schulabgänger, sich auch in der Lebensmittelbranche umzugucken.
„Die Ernährungswirtschaft bietet vom Industriekaufmann bis zur Getränke-Laborantin ein breites Spektrum, viele Perspektiven und im späteren Job auch einen überdurchschnittlichen Verdienst“, sagt NGG-Gewerkschaftssekretär Adnan Kandemir. In Herne zählt die Branche laut Arbeitsagentur noch 21 offene Ausbildungsplätze.
Die Lebensmittelindustrie sei in den vergangenen Jahren deutlich attraktiver geworden, betont Kandemir: „Hinter der Tiefkühlpizza und dem Fruchtjoghurt stecken viel Hightech und Know-how. Eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik deckt von der Anlagensteuerung bis zur Produktentwicklung eine breite Palette ab. Wie kaum eine andere Branche verändert sich die Ernährungswirtschaft durch die Digitalisierung, von der Produktion über die Lieferkette bis zum Kunden-Feedback per Social Media. Hier sind gerade ,Digital Natives‘ gefragt, die mit dem Smartphone oder Tablet aufgewachsen sind.“ Neben dem Lebensmitteltechniker suchen Betriebe nach Angaben der Gewerkschaft insbesondere auch Mechatroniker- und Informatiker-Nachwuchs.
Wer sich beim Jobstart für die Ernährungsbranche entscheide, gehöre laut Kandemir zu den Besserverdienern unter den Auszubildenden. Die Vergütungen liegen zwischen 818 Euro im ersten und 1.132 Euro im dritten Lehrjahr und damit höher als zum Beispiel bei einem Kfz-Azubi. Nach der Ausbildung kommt eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik auf 3.050 Euro pro Monat. Außerdem hat die Gewerkschaft ein tarifliches Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Zuzahlungen des Arbeitgebers in die betriebliche Altersvorsorge durchgesetzt. „Und auch wer etwas Originelles sucht, wird in der Lebensmittelindustrie fündig. Zum Beispiel als Auszubildender zum Speiseeishersteller oder Destillateur“, sagt Kandemir.
Die NGG ist eine von acht Gewerkschaften im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und die älteste Gewerkschaft in Deutschland. Sie hat heute rund 206.000 Mitglieder (Stand 2014) und vertritt die Interessen von Arbeitnehmern im Gastgewerbe, Backwaren-, Getränke-, Süßwarenindustrie, Bäckerhandwerk, Fleischerhandwerk, der Tabak-, Zucker- und Fleischindustrie.
Quelle: NGG
Autor:Wochenblatt Herne aus Herne |
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