Müll bleibt nicht liegen
Infektion von Mitarbeitern mit dem Coronavirus würde Entsorgung Herne nicht stoppen

Sollte sich ein Mitarbeiter von Entsorgung Herne mit dem Coronavirus anstecken, würde der Abfall trotzdem entsorgt. | Foto: Archiv
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Das Coronavirus bestimmt zurzeit den Alltag, wenn es auch bislang in Herne keinen Fall gibt (Stand Montagnachmittag). Trotzdem stellt sich die Frage, was eigentlich passiert, wenn zum Beispiel Mitarbeiter der Müllabfuhr krank werden sollten und in Quarantäne müssten. Bleibt dann der Abfall auf Hernes Straßen liegen? Bei Entsorgung Herne verneint man dies.

Von Vera Demuth

In vielen Unternehmen bereitet man sich auf mögliche Infektionen vor und entwirft Szenarien, um weiterhin seine Dienstleistung erbringen zu können. Entsorgung Herne hat keinen speziellen Notfallplan, aber man ist sich sicher, die Abfallentsorgung im Fall der Fälle aufrecht erhalten zu können.
Insgesamt werden in Herne wöchentlich im Durchschnitt 750 Tonnen Restabfall und 30 Tonnen Bioabfall gesammelt. Hinzu kommen Alttextilien und Papier, Pappe und Kartonage. Die Aufrechterhaltung der Abfallentsorgung als hoheitliche Aufgabe müsse primär gewährleistet werden, erklärt Barbara Nickel von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit bei Entsorgung Herne auf Anfrage des Wochenblatts. Sollte sich ein Mitarbeiter mit dem Coronavirus infizieren, sieht sie diese Aufgabe jedoch nicht als gefährdet an. Im Bereich der Abfallentsorgung arbeiten 35 Mitarbeiter auf neun Fahrzeugen. Insgesamt arbeiten bei Entsorgung Herne jedoch 160 Mitarbeiter im gewerblichen Bereich. "Ein Einsatz im Abfallbereich kann somit gewährleistet werden, soweit es die jeweilige Lage erfordert", so Nickel.

Keinen gesonderten Notfallplan

Einen entsprechenden Notfallplan gibt es bei Entsorgung Herne allerdings nicht. Falls sich ein Mitarbeiter mit dem Virus anstecken sollte, würde das Entsorgungsunternehmen den Fachbereich Gesundheit der Stadt und die eigenen Betriebsärztinnen einbeziehen und gemeinsam weitere Schritte festlegen. "In jedem Fall ist aber das vorrangige Ziel von Entsorgung Herne, die Abfallentsorgung sicherzustellen", betont die Pressesprecherin.

Verpflichtet, den Restabfall abzuholen

Grundsätzlich ist in der Abfallsatzung geregelt, in welchen Abständen in den einzelnen Haushalten der Abfall entleert wird. Darin steht auch, dass der Restabfall Entsorgung Herne zu überlassen ist. "Daher sind wir verpflichtet, den Müll abzuholen", so Nickel. In Herne gibt es verschiedene Möglichkeiten: von der wöchentlichen bis zur maximal vierwöchentlichen Leerung.
Würde Abfall in einer Notfallsituation längere Zeit nicht entsorgt, könnte dies unter Umständen zu hygienischen Problemen führen. Wie Barbara Nickel jedoch erläutert, würden der Rest- und der Bioabfall bei Notfällen vorrangig abgeholt, "da von diesem Abfall die größte hygienische Gefahr ausgehen könnte". Für Krankenhausabfall etwa, der als Sonderabfall gilt, ist Entsorgung Herne gar nicht zuständig. Hier ist der Krankenhausträger verantwortlich und hat dies über Entsorgungsverträge geregelt.

Hygiene ist Thema

Doch auch wenn es bei Entsorgung Herne keinen gesonderten Notfallplan zum Coronavirus gibt, heißt das nicht, dass das Virus im Unternehmen nicht Thema ist. Über Hygienemaßnahmen seien die Mitarbeiter durch Aushänge und Plakate informiert worden, sagt Nickel. Zudem sei Hygiene "ein stetiges Thema im Unternehmen, mit oder ohne Corona". Es gehöre zum Standard, dass alle Fahrzeuge mit Desinfektionsmittel ausgestattet seien, und auf den Toiletten hingen ebenfalls Desinfektionsmittel.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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