Eine ganz dicke Liebe
Terrier sind belastbar, versprühen Lebensfreude, geben einen prima Wachhund ab, sind sehr charmant, sportbegeistert, angenehme Kuscheltiere – und sie haben einen ganz eigenen Kopf, machen oft gerade das, was Frauchen und Herrchen partout nicht wollen.
„Da muss der Hundehalter konsequent sein“, sagt eine die es wissen muss: Ingrid Hoffmann ist die zweite Vorsitzende der Ortsgruppe Herne im Klub für Terrier e. V. und schätzt die kleinen Hunde nicht zuletzt wegen ihres gradlinigen Charakters.
„Wenn der Hund dich einmal akzeptiert hat, dann ist das eine ganz dicke Liebe bis zum Ende“, betont die glückliche Halterin von „Max“ (fünf) und „Jasper“ (zwei), zwei äußerst quirligen West-Highland-White-Terriern.
Die Ortsgruppe Herne gibt es noch nicht lange. „Wir haben uns zusammengeschlossen, weil wir etwas für und mit unseren Hunden machen wollten – ohne Drill und Zwang“, berichten Ingrid Hoffmann und Vereins-Kameradin Petra Westrup-Storck. Etwa die Hälfte der Mitglieder schwört auf Jack-Russell, Boston oder West-Highland-Terrier, aber der Club hat sich inzwischen auch für andere Rassen geöffnet: Australian Shepherd, Huskie-Mix, Golden Retriever und Mischlinge sind gerne gesehen.
„Unser Anliegen ist es, Hunde (und Menschen) so zu trainieren, dass der gemeinsame Alltag für beide eine Freude ist“, gibt Hoffmann zu verstehen. „Die Führung an der Leine muss problemlos funktionieren. Ein gutes Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden aber auch Radfahrern und Joggern sollte selbstverständlich sein. Eine straffe Unterordnung des Hundes ist dabei nicht das Ziel. Übungsplätze sind für uns Marktplätze, Innenstädte sowie Wald und Feld.“
Ein weiterer Schwerpunkt sind Agility-Kurse, bei denen Hunde und ihre Menschen sportlich gefördert werden. Dazu zählen Hindernisspringen, Tunnel-Lauf, Laufen über Steg und Wand.
Dicker Wermutstropfen: Die Terrier-Liebhaber sind immer noch auf der Suche nach einem geeigneten und dauerhaften Platz in Herne. Wer helfen kann, wendet sich an Ingrid Hoffmann (02323/39 00 68).
O’Neil, der aufmerksame Terrier von Petra Westrup-Storck, erhält gerade ganz besondere Streicheleinheiten; Frauchen spendet hohes Lob: „Er ist bei uns im Wohngebiet der ‚Sheriff‘ und sieht sich dabei selbst als Riesenhund. Bis zur Dogge bietet er anderen Hunden Paroli. Terrier sind eben mutig. Sie verteidigen ihre Besitzer mit Verve und Ausdauer.“ Das scheint O’Neill zu verstehen. Er brummt vor sich hin. Für Frauchen ist das seine Art zu sprechen. Das unterstreicht die enge Beziehung zwischen beiden.
Wer mehr über West-Highland-Terrier wissen möchte, ist auch bei der ersten Vorsitzenden der Ortsgruppe Herne, Anja Rehm, bestens aufgehoben. Sie hat mehrere Bücher über die Rasse und ihre Eigenheiten geschrieben, arbeitet eng mit der Universität Bern zusammen.
Und sie weiß natürlich auch, dass der „Westie“ ursprünglich zur Rattenjagd gezüchtet wurde – weiß, „damit man ihn nicht erschießt“, ergänzt Ingrid Hoffmann. Nun ja, diese Gefahr ist wohl vorbei, das wissen auch „Max“ und „Jasper“, die gerade voller Elan im Garten verschwinden.
www.kft-og-herne.de
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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