Ein attraktives Netz knüpfen

Hand in Hand wollen sie den Alleinerziehenden helfen (v.li.): Sandra Brinkmann, Hans-Peter Heckmann, Sabine Schirmer(Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herne) und Ulrike Hammerich.Foto: Erler
  • Hand in Hand wollen sie den Alleinerziehenden helfen (v.li.): Sandra Brinkmann, Hans-Peter Heckmann, Sabine Schirmer(Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herne) und Ulrike Hammerich.Foto: Erler
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Ein Kind verändert das ganze Leben. Dies gilt umso mehr, wenn man Alleinerziehender ist. Mehr als 40 Prozent von ihnen beziehen derzeit in Deutschland Arbeitslosengeld II, generell sind sie häufig von Armut bedroht. In Herne ist fast jede vierte Familie ein Alleinerziehendenhaushalt, in 95 Prozent der Fälle muss die Mutter sich um den Nachwuchs kümmern.
„Das größte Problem ist die Kinderbetreuung“, erklärt Sandra Brinkmann vom JobCenter Herne. Denn es ist schwer, einen Arbeitsplatz zu finden, wenn man zeitig weg muss, um seinen Liebling wieder zu versorgen. Zudem fühlen sich viele Alleinerziehende von Einrichtungen wie Arbeits- oder Jugendamt alleingelassen.
Besserung soll das Programm „Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende“ bringen. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland und der Europäischen Union.
Das Herner Programm, getragen von der Gleichstellungsstelle, ist im Mai gestartet und soll 24 Monate laufen. Insgesamt stehen 200.000 Euro zur Verfügung. „Es gibt zahlreiche Angebote, diese müssen allerdings besser vernetzt und koordiniert werden“, betont Ulrike Hammerich von der städtischen Fachstelle Frau und Beruf zur Zielsetzung. „Dafür müssen wir die gesamte Lebenswelt der Alleinerziehenden erfassen“, so Hammerich. Neben der beruflichen Qualifizierung und Vermittlung also auch die Kinderbetreuung, Unterstützung bei finanziellen wie erzieherischen oder gesundheitlichen Fragen. Denn nur so könne man die Eltern wieder erfolgreich in die Arbeitswelt eingliedern. Neue Förderangebote dürfen von dem Fördergeld allerdings nicht ins Leben gerufen werden.
Hans-Peter Heckmann vom JobCenter sieht reichlich Potenzial: „Alleinerziehende haben Arbeitgebern viel zu bieten. Denn sie sind verantwortungsbewusst und organisationserprobt.“
Neben dem Herner JobCenter sind bis jetzt neun weitere Partner im Netzwerk vereint, weitere sollen natürlich folgen.Geplant ist zudem die Erstellung eines „Wegweisers für Alleinerziehende“ sowie ein Stadtplan. Ansprechpartner sind die Gleichstellungsstelle (Tel. 02323/163582) und das JobCenter (Tel. 02325/637208).

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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