VSR-Gewässerschutz bietet Bürgern aus Herne und Umgebung eine telefonische Beratung an
Brunnenwasser in Herne untersuchen lassen
"Wegen der Corona-Krise können wir mit dem Labormobil keine Veranstaltung in Herne durchführen. Trotzdem ist es sehr wichtig, dass die Bürger ihr Brunnenwasser untersuchen lassen können und auch weitere Informationen zum Thema Nitratbelastung erhalten.", heißt es seitens VSR-Gewässerschutz. Daher bietet das Team am Dienstag, 1. Juni, von 10 bis 14 Uhr für alle Bürger aus Herne und Umgebung eine telefonische Beratung an.
Brunnenwasser-Proben können in der VSR-Geschäftsstelle nach Geldern gesendet werden. In den nächsten Wochen wertet das Team die Messergebnisse der Aktion aus.
Für Gartenbesitzer wird Brunnenwasser sehr wichtig. Gerade in der Corona-Pandemie haben immer mehr Menschen die Freude am Gemüseanbau entdeckt und festgestellt, dass das Planschbecken den Besuch im Freibad ersetzen kann. „Bevor jedoch das Wasser aus dem eigenen Brunnen zum Gießen von Gemüse oder zum Planschen verwendet wird, raten wir dringend zu einer Untersuchung, um Gesundheitsgefahren auszuschließen“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.
Grundwasser kann belastet sein
Das Grundwasser kann durch die intensive Landwirtschaft mit Nitrat und Pestiziden belastet sein. Eine weitere Gefahr stellen Krankheitserreger dar, die durch verschiedene Einflüsse ins Brunnenwasser geraten können.
Die Umweltschützer hatten geplant am Dienstag, 1. Juni, mit ihrem Labormobil nach Herne zu kommen. Doch leider ist das derzeit wegen der Corona-Krise nicht möglich. Milan Toups und Dipl.-Phys. Harald Gülzow beraten interessierte Bürger stattdessen am Dienstag, 1. Juni, von 10 bis 14 Uhr unter Tel. 02831/9763342, wie sie Gesundheitsrisiken durch die Verwendung des eigenen Brunnenwassers ausschließen können.
Ausführliche Informationen
Ausführliche Informationen zu den Belastungen gibt es auch auf der Homepage der gemeinnützigen Gewässerschutzorganisation unter: https://www.vsrgewässerschutz.de/analyse/
Ob das eigene Brunnenwasser für das Befüllen des Planschbeckens, zum Gießen, als Tränkwasser für Tiere oder sogar zum Trinken geeignet ist, können Bürger erfahren, wenn sie ihre Brunnenwasser-Probe zur Geschäftsstelle des VSR-Gewässerschutz in Geldern senden.
Die Gießwasser-Untersuchung auf Nitrat-, Eisen-, Säure- und Salzgehalt erhalten Brunnenbesitzer bereits gegen eine geringe Kostenbeteiligung von 19 Euro. Gegen eine weitere Kostenbeteiligung werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie Phosphat oder Bakterien angeboten.
Für aussagefähige Ergebnisse
Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollen zur Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen genutzt werden. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 Liter Flaschen aus Kunststoff. „Zum Versenden wird kein neuer Karton benötigt. Es eignen sich auch Verpackungen von Geräten oder gebrauchte Kartons. Wir empfehlen die Hohlräume mit Zeitungspapier auszustopfen“, so Susanne Bareiß-Gülzow.
Fragen zu den Messwerten
Das Team vom VSR-Gewässerschutz erstellt nach der Analyse ein ausführliches Gutachten, das dann nach zwei bis drei Wochen mit der Post zugesendet wird. Die Brunnenbesitzer werden mit ihren Messwerten nicht allein gelassen. Dipl.-Phys. Harald Gülzow, der Experte zum Thema Brunnenwasser-Qualität, beantwortet immer freitags zwischen 10 und 13 Uhr Fragen zu den Messwerten.
Neue interaktive Nitratkarte NRW
Dem VSR-Gewässerschutz ist es wichtig, die Menschen über Belastungen des Grundwassers zu informieren. Bürger erhalten nun erstmalig über die neue interaktive Nitratkarte Nordrhein-Westfalen 2020 Informationen, ob in ihrer Region das Grundwasser mit Nitrat belastet ist. Wer neugierig ist, was die Umweltschützer in Herne gemessen haben, kann unter dem Punkt „Nitratbelastung“ auf der Homepage der Gewässerschützer eingesehen werden.
Seit 40 Jahren
Seit 40 Jahren engagieren sich die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz für das Leben am und im Wasser. Mit ihrer Arbeit setzen sie sich für den Schutz der Gewässer ein. Mit ihren Messkampagnen treibt die gemeinnützige Umweltschutzorganisation umweltpolitische Maßnahmen voran.
„Gartenbesitzer, die beim VSR-Gewässerschutz ihr Brunnenwasser untersuchen lassen, helfen Belastungen aufzudecken. Es ist dringend nötig, dass die Politik endlich eine Agrarwende - hin zu
einer gewässerschonenden Landwirtschaft unterstützt“, so Susanne Bareiß-Gülzow.
Nitrate im Grundwasser
Das Grundwasser ist vielerorts stark mit Nitrat belastet. Der Hauptgrund dafür ist die intensive Landwirtschaft. Insbesondere der übermäßige Einsatz von Dünger auf Ackerflächen führt dazu, dass Brunnenwasser im Garten häufig nicht mehr uneingeschränkt verwendet werden kann. Allerdings sind nicht alle Brunnen in der Region mit Nitrat belastet. Selbst bei benachbarten Brunnen gibt es große Unterschiede, je nachdem aus welcher Tiefe das Wasser gefördert wird.
Wasser mit höheren Nitratkonzentrationen ist aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Trinken geeignet. Auch die Verwendung zum Befüllen eines Planschbeckens oder Teichs wird eingeschränkt. Beim Gießen ist es wichtig, die Nitratkonzentration zu kennen. Eine Nitratanreicherung im Gemüse kann man verhindern, indem Nährstoffe aus dem Gießwasser bei der Düngung angerechnet werden.
Eisen im Grundwasser
Eisen im Grundwasser - Hinweis auf guten Nitratabbau
Nitrat kann im Grundwasser aber auch abgebaut werden. Allerdings entsteht dabei gelöstes Eisen. So stellen viele Brunnenbesitzer in den letzten Jahren fest, dass ihr Brunnenwasser immer eisenhaltiger wird. Das ist ein Segen und ein Fluch zugleich: Ihr Wasser weist immer noch eine sehr geringe Nitratbelastung auf. Doch eine hohe Eisenkonzentration im Brunnenwasser kann das Wasser gelb/orange verfärben. Schön ist das nicht - besonders nicht in einem Planschbecken oder an weißen Hauswänden. Außerdem kann es beim Gießen zu Pflanzenschäden kommen. Durch die Ablagerungen kommt es zu verstopften Leitungen und Schäden an Geräten.
Autor:Lokalkompass Herne aus Herne |
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