Kultur oder doch einfach nur Quälerei?
Zirkus mit Tieren – es gibt nie eine Entschuldigung

Zirkus mit Tieren – es gibt nie eine Entschuldigung
Das Moskauer Katzen-Theater des berühmt-berüchtigten Dompteurs Dimitri Kuklachev kommt wieder auf Deutschland-Tour.
Berüchtigt deshalb, da sich Dimitri Kuklachev bereits seit längerem im Visier von Tierschützern weltweit befindet. Dabei ist es offensichtlich, dass seine Show, nun im bayerischen Weiden startet, eben nicht die „charmante Inszenierung“ sein kann, die die Menschen verzaubert. Oder wenn dann nur solche, die über die traurigen Hintergründe hinwegsehen, dass die 20 Katzen und 2 Hunde (so in der Ankündigung) bereits eine Reise um die halbe Welt in engen Transportboxen hinter sich haben müssen. Welcher Tierbesitzer würde dies seinem Haustier tagein-taugaus antun?
Betroffen macht hier der Speziesismus, denn oft sind es die selben Menschen, die eine lächerliche Clown-Show mit Katzen und Hunden hinnehmen, die ein anderes mal mit Transparenten vor einem großen Zirkus stehen und die Freiheit von Löwen und Elefanten fordern. Welchen Unterschied macht es für das Tier, das seinen natürlichen Bedürfnissen nach niemals über ein Seil balancieren oder durch einen Reifen springen würde?
An die 150 Katzen soll Dimitri Kuklachev in seinem Theater in Moskau trainieren. Dies nach seinen Aussagen mit „Liebe“, doch Tierschützer haben angeblich ganz andere Methoden aufgedeckt, die der in seinem Land populäre Star jedoch immer wieder abstritt. Auch einen Tierarzt brachte er zum Schweigen, der sich öffentlich dazu äußerte, mehrere kranke Katzen auf Anweisung Dimitri Kuklachevs getöten zu haben. Die Realität des Katzen-Theaters scheint also alles andere als die des fröhlichen Scheins zu sein, die man glauben machen möchte, doch gelingt es dem möglicherweise nur auf Profit und nicht auf Tierwohl ausgerichteten Direktor immer wieder, mit Hilfe der Behörden, seine Vorteile herauszuholen.
Auch bei einer seiner letzten Touren in Deutschland formierte sich hier Widerstand. 2011 äußerte die Tierärztin Dr. Gudrun Tonzer lt. der Augsburger Allgemeinen, ob den Katzen vielleicht etwas ins Fell gegeben worden sei, weil sie sich ihrer Meinung nach auf der Bühne extrem geschleckt hätten. 2012 forderte die Tierschutzorganisation Peta in Delbrück ein Gastspielverbot für das Moskauer Katzen-Theater, da die Tiere „unter Entbehrung, Zwang und Angst artwidrige Kunststücke aufführen müssen“. „Wer Katzen beibringt, mit brennenden Fackeln zu hantieren, Puppenwagen zu ziehen oder im Glitzerkostüm Handstand zu machen, der ist kein Tierfreund“, so die damalige Peta-Kampagnenleiterin Carola Schmitt.
Sabine Falk, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Amberg und Katzen-Kennerin, bezieht ganz klar Position: Kein Tier gehört in einen Zirkus. Es sei „absolut verwerflich“, sagt sie, zudem seien Katzen extrem stressanfällig und sie könne sich vorstellen, wie schlimm allein schon solche Transportwege für die Tiere seien. Abgesehen davon, so Sabine Falk, haben Katzen ihren eigenen Kopf, was der Mensch zu respektieren habe.
Ebenso entsetzt zeigt sich Mariele Junak, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Weiden. Seit sie weiß, dass in ihrer Stadt ein solcher Zirkus Station macht, sei sie skeptisch, was die Dressurmethoden von Dimitri Kuklachev angeht. Katzen sind extrem reviergebunden, weiß die erfahrene Tierheimleiterin. Allein schon, sie dem ständigen Umherreisen auszusetzen, sei unnötiger Stress für die sensiblen Tiere. Das Tierheim jedenfalls möchte dafür appellieren, den Moskauer Katzen-Zirkus in Weiden nicht zu besuchen. Und auch in keiner anderen Stadt.

Auch die V-Partei³ fordert dazu auf, solche Zirkusse nicht zu bresuchen und statt dessen Veranstaltung zu besuchen, die keinem Lebewesen schaden. Die V-Partei³ setzt sich für ein Verbot von Tieren aller Art in im Showgewerbe ein.

Autor:

Jörg Frohberger aus Herne

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