Volkszählung: Erste Fragebögen unterwegs

Der 9. Mai 2011 ist ein besonderer Tag: ein Stichtag. Wie ist oder war Ihre Situation an diesem Tag? – Genau das will der Staat wissen und schickt „Erhebungsbeauftragte“ (Zähler hießen sie noch 1987, bei der letzten Volkszählung) von Tür zu Tür.
Nicht aus eigenem Antrieb, sondern diesmal auf Weisung der EU werden die Daten erhoben. In allen Mitgliedsländern für den gleichen Tag, den 9. Mai kommenden Jahres eben. „Zensus“ heißt das Ganze, was das lateinische Äquivalent für Volkszählung ist.
„Es geht nicht darum, jemanden auszuforschen“, erklärt Holger Otto vom städtischen Fachbereich Stadtentwicklung. Aber man brauche nun einmal exakte Zahlen für die Planung. Als Beispiele nennt er Kindertagesstätten und Schulbezirke. 120 Interviewer werden in Herne unterwegs sein, aber längst nicht überall schellen. Nur stichprobenartig werden Daten erhoben. Rund 6000 Haushalte in Herne, also nicht einmal jeder zehnte, bekommt Besuch. Der Befragte kann sich dann entscheiden, ob er den Fragebogen mit den Erhebungsbeauftragten gemeinsam ausfüllt, ihn per Post zurückschickt oder online beantwortet. „Jeder kann sicher sein, dass mit seinen Daten äußerst sorgfältig umgegangen wird“, versichern Holger Otto und seine Kollegin Cordula Sorci. Alle Mitarbeiter seien zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Nicht als Stichprobe läuft die Gebäude- und Wohnungszählung ab. Hier werden im Mai alle Eigentümer angeschrieben und müssen Auskunft geben. Bereits in diesen Tagen bekommen einzelne von ihnen Post. Bei dieser Vorbefragung gehe es darum, Adressen zu korrigieren und zu vervollständigen, um die Arbeiten am eigentlichen Stichtag zu erleichtern, erklärt Holger Otto.
„Wer jetzt keine Post erhält, muss also von sich aus nichts unternehmen“, sagt Cordula Sorci. Wer Fragen habe, könne während der Dienststunden die Hotline (02323) 16-1609 anrufen oder eine Mail schicken (zensus2011@herne.de).