Sparkassen-Bilanz: Kunde geht auf Nummer sicher

„Das Ziel ist derzeit Kapitalerhalt und nicht Kapitalvermehrung.“ Mit dieser für Anleger ernüchternden Erkenntnis wartet Sparkassen-Vorstandschef Hans-Jürgen Mulski während seines Berichts über das abgelaufene Geschäftsjahr der Herner Sparkasse auf.

Der Kunde gehe auf Nummer sicher und flüchte vermehrt in Immobilien. In Herne selbst seien die zu erzielenden Immobilienpreise allerdings nach einer neuen Studie um etwa 22 Prozent gesunken.

„Lebhafte Dynamik“ meldet Mulski vom Kreditgeschäft. „Mit rund 170 Millionen Euro lagen die neu gewährten Kredite um 74 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.“ Allein die Unternehmen liehen sich 60 Millionen Euro (2012 waren es noch 38 Millionen). Privatpersonen blieben mit 56 Millionen auf dem Niveau des Vorjahres. Spürbar lebhafter war die Kreditnachfrage der öffentlichen Haushalte.

Insgesamt haben Kunden der Herner Sparkasse etwa 1,3 Milliarden Euro anvertraut. Das ist rund ein Prozent mehr Geld als 2012. Darin enthalten sind Spareinlagen mit unverändert 500 Millionen Euro.

2,5 Millionen Euro für die Stadt

„Allerdings“, so Mulski, „verliert die Sparneigung an Dynamik“. Die Privathaushalte konsumierten mehr angesichts des „historisch niedrigen Zinsniveaus“.

Mit gut 21 Millionen Euro erreicht die Herner Sparkasse ein Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau. Daraus würden voraussichtlich 2,5 Millionen Euro in den städtischen Haushalt fließen.

Der Vorstandschef verwies noch einmal mit Nachdruck auf das neue europäische Zahlungssystem SEPA, das zum 1. Februar 2014 in Kraft tritt. Nur für Privatkunden gebe es eine Übergangsfrist bis zum 1. 2. 2016, bis zu der sie ihre alte Kontonummer und Bankleitzahl nutzen könnten. „Dagegen kommen auf die Unternehmen und Vereine sofort erhebliche Umstellungen für ihre Buchhaltung sowie Anpassungen in der eingesetzten Software zu.“

Mit Blick auf 2014 rechnet Mulski vorsichtig damit, dass sich der Konjunkturverlauf „weiter aufrichtet“.
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