66 Veranstaltungen: Frauenwoche in Herne

Sexismus, Stalking, Körpernormen

Unter dem Motto Frauen in Herne - vielfältig und bunt startet am Freitag, 4. März, die 29. Herner Frauenwoche. Bis Sonntag, 20. März, gibt es 66 Veranstaltungen - zum Teil in Präsenz, zum Teil online.

„Mit dem Motto wollen wir zum Ausdruck bringen, dass es innerhalb der Gruppe der Frauen, die über 50 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Herne darstellen, sehr viele verschiedene Zielgruppen gibt: Frauen unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft, alleinlebende Frauen, alleinerziehende Frauen, Frauen mit Vollzeitberufstätigkeit oder Frauen in Minijobs/450-Euro-Beschäftigungen“, erklärt Sabine Schirmer-Klug, Leiterin des Büros für Gleichstellung und Vielfalt, im Pressegespräch am Montag, 21. Februar. In der Frauenwoche möchten die Organisatorinnen diese verschiedenen Zielgruppen durch ein genauso vielfältiges und buntes Programm erreichen. „Wir verfolgen damit das Ziel, Wertschätzung von Unterschiedlichkeit zum Ausdruck zu bringen und damit auch einen Beitrag für Respekt und Toleranz zu leisten“, betont Schirmer-Klug.

Büro für Gleichstellung und Vielfalt

Auch 2021 fand die Frauenwoche in Hybridform statt. Das Angebot von Online-Veranstaltungen habe ermöglicht, dass es zum Teil mehr Teilnehmende als bei Präsenzveranstaltungen gab, berichtet Schirmer-Klug. Auch eine überregionale Resonanz konnte das Büro für Gleichstellung und Vielfalt verzeichnen, weil viele Veranstaltungen für ein breites Publikum von Interesse waren.

Das erhoffen sich die Organisatorinnen auch für 2022 wieder. Als besonderen Höhepunkt des Programms bezeichnet Schirmer-Klug den Online-Vortrag von Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, einer renommierten Wissenschaftlerin, die seit vielen Jahren zum Thema Frauenerwerbstätigkeit forscht. Allmendinger ist Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Am Freitag, 11. März, 14 bis 16 Uhr, stellt sie ihr neues Buch Es geht nur gemeinsam vor, in dem sie darlegt, dass die Corona-Pandemie aufgrund von Home-Office und Homeschooling eine besondere Belastung für Frauen darstelle.

In der Veranstaltung Körper und Normalität am Montag, 14. März, hinterfragt die Referentin Melina Löffler Körpernormen und den Begriff Normalität. Durch die Beleuchtung von Körperbildern aus den Spektren Behinderung und Intergeschlechtlichkeit sollen die Teilnehmenden sensibilisiert werden. Dieser Vortrag ist ab 14 Uhr als Präsenzveranstaltung im Büro für Gleichstellung und Vielfalt, Berliner Platz 5, geplant.

Selbstbehauptung und Männerberufe

Am Internationalen Frauentag, 8. März, steht das Thema Sexismus in einem Online-Vortrag der Geschlechterforscherin Anna Schiff im Zentrum. Der Vortrag trägt den Titel Ist doch nur ein Kompliment - Behauptungen zu und Strategien gegen Alltagssexismus und beginnt um 16 Uhr. Um Stalking und Cyberstalking geht es am Mittwoch, 9. März, 17 Uhr, in einer Online-Veranstaltung des Weißen Rings. Teilnehmende erfahren unter anderem, wie Tatpersonen vorgehen und welche Folgen Stalking für Opfer haben kann. „Der Weiße Ring stellt auch die No-Stalk-App vor, mit der Beweise gesichert werden können, die später für die Strafverfolgungsbehörden gerichtsverwertbar sind“, erläutert Cordelia Neige vom Büro für Gleichstellung und Vielfalt.

Weitere Veranstaltungen der Frauenwoche thematisieren zum Beispiel Selbstbehauptung für Frauen, Frauen in Männerberufen und den Umgang mit Finanzen. Ein Großteil der Veranstaltungen ist kostenlos. Das gesamte Programm sowie Informationen zur Anmeldung sind unter herne.de/frauen zu finden. Die Programmhefte liegen außerdem in den Verwaltungsgebäuden der Stadt Herne aus.