Rückwärts in die Zukunft / Wertstofftonnen: Horsthauser Testlauf erfolgreich, aber keine Fortsetzung
Testlauf gelungen. Alle sind zufrieden. Doch die Wertstoff-tonne kommt nicht. „Erst einmal“, wie Bernd Westemeyer, Chef von Entsorgung Herne betont. Zum Jahreswechsel läuft der Versuch nach anderthalb Jahren aus.
So war es auch geplant. Allerdings hatte Entsorgung Herne gehofft, nach dem zeitlich befristeten Modellversuch in Horsthausen mit den zehn Trägern des Dualen Systems zu einem Einvernehmen über die stadtweite Einführung einer Tonne zu kommen, die neben dem „Grünen-Punkt-Müll“ auch andere Kunststoffe und Wertstoffe aufnehmen darf. „Bisher konnte aber keine Einigung mit den ‚Herren der gelben Säcke‘ erreicht werden“, bedauert Entsorgungs-Sprecherin Barbara Nickel. Es hakte daran, dass Entsorgung darauf besteht, die Behälter zu stellen. (Auch beim Horsthauser Testlauf war das so. Der private Entsorger Veolia leerte die Tonnen im Auftrag der städtischen „Müll-Tochter“.) Hintergrund: Wer, wie Entsorgung Herne, die Restmülltonnen im Rahmen der Daseinsvorsorge leert, kann nicht zulassen, dass private Firmen sich die Rosinen herauspicken. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern– worauf Westemeyer gerne hinweist – einen Lohn zahlen, von dem man ohne Hartz-4-Aufstockung kaum leben kann.
Von Januar an dürfen die Bürger im Testgebiet also wie früher nur Verpackungsmüll in ihre Tonnen werfen. Sie haben richtig gehört: Tonnen! Denn die bleiben den Horsthausern erhalten. Das habe man zur Grundlage der Ausschreibung gemacht, sagt Westemeyer, der die Hoffnung nicht aufgibt, dass ob kurz oder lang eine Wertstofftonne kommen wird. Der Bedarf ist da, wie der Modellversuch gezeigt hat.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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