„Nicht ohne die BV!“
Seit dem 9. März 1999 steht er in der städtischen Denkmalliste: der Brückenkran Nummer vier im Wanner Westhafen, besser bekannt als „Krummer Hund“. Jetzt soll das Industriedenkmal aus der Liste herausgenommen und abgerissen werden. Die WHE, die Hafengesellschaft, möchte dort ein Logistikzentrum bauen (wir berichteten).
„Ein Unding“, findet Peter-Klaus May, der die Unterschutzstellung in der Bezirksvertretung Wanne, damals als CDU-Fraktionsvorsitzender, mitbeschlossen hat.
„Der Denkmalschutz für den Brückenkran wurde durch einen parlamentarischen Beschluss im Bezirk Wanne entschieden und von den Denkmalämtern der Stadt und des Landes bestätigt“, sagt May. Eine Rücknahme kann seiner Ansicht nach nur von der BV selbst beschlossen werden. „Das Gremium ist aber noch nicht beteiligt worden“, stellt der Bergingenieur und Obersteiger i. R. fest.
Sollte der „Krumme Hund“ aus der Denkmalliste entfernt werden, sieht Peter-Klaus May Gefahren auf weitere geschützte Objekte zukommen. Andere Grundeigentümer könnten sich auf diesen Präzedenzfall berufen und ebenfalls neue Pläne für ihren Grund anführen. Beispiele wären der Förderturm Pluto oder der Malakoffturm Unser Fritz I. May: „Selbst Privatleute hätten die Möglichkeit, sich auf diese Entscheidung zu berufen.“
Nicht glauben mag der ehemalige Lokalpolitiker das Argument, für den letzten Brückenkran im Ruhrgebiet sei am Hafen kein Platz mehr.
Seiner Einschätzung nach ist noch ausreichend Raum in der Größe von rund 800 Quadratmetern vorhanden: parallel zum Kanal östlich der Recklinghäuser Brücke. Auch ein Umsetzen des Denkmals mit schweren Kränen hält er für möglich.
Ratschlägen, wie man die Kosten stemmen könnte, gibt er auch: Fördermittel von Land und Bund beantragen, private Investoren ansprechen und natürlich die Stadtwerke, die er nach Übernahme der WHE in einer moralischen Pflicht sieht.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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