Herner Erstaufführung am 9. September mit Nachgespräch
„Made in Bangladesh“- Ein Film über mutige Frauen in der Textilindustrie

Foto: EZEF

Viele Menschen erinnern sich an die Katastrophe von Rana Plaza in Bangladesch, wo beim Einsturz einer Textilfabrik über 1100 Menschen starben. Der Spielfilm „Made in Bangladesch“ erzählt nun die Geschichte einer Textilarbeiterin, die sich mit den menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen nicht abfinden will. Sie kämpft dagegen an und gründet eine Gewerkschaft.
In einer Herner Erstaufführung ist der Film am Do. 9. September um 19.30 Uhr in der Filmwelt Herne. Nach dem Film informieren Expert*innen zu einzelnen Aspekten des Films. So z.B. AHM Abdul Hai, der Journalist stammt aus Bangladesch und arbeitet derzeit als Interkultureller Promotor beim Eine Welt Netz NRW. Ehrenamtlich ist er Projektleiter beim bangladeschischen Verein BASUG Diaspora und Entwicklung. Dort hat er ein Projekt für Arbeitssicherheit und Gesundheit der Textilarbeiter*innen in Bangladesch umgesetzt. Ein weiterer Gesprächsgast ist der Gewerkschaftssekretär Jörg Thannheuser von der IG Metall Mittleres Ruhrgebiet.

Karten (5 Euro) für die Veranstaltung können unter Tel. 02323-994970 oder per E-Mail bei Olga.Schneider-Kiselman@ekvw.de im Eine Welt Zentrum reserviert werden. Für den Kinobesuch gelten die 3 G- Regeln.

Der Filmabend wird vom Eine Welt Zentrum Herne in Kooperation mit Brot für die Welt, EZEF, IG Metall, Kampagne für Saubere Kleidung, MÖWE Westfalen, Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Herne durchgeführt.

Weitere Informationen zum Film:
Shimu ist Anfang 20 und arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka. Als Jugendliche war sie aus ihrem Dorf weggelaufen, um einer arrangierten Ehe zu entfliehen. In der Stadt hatte sie zunächst als Hausmädchen gearbeitet. Jetzt verdient sie zwar besser, aber die Arbeitsbedingungen sind von Ungerechtigkeit und Ausbeutung geprägt. Als ein Kurzschluss ein Feuer auslöst, bricht Panik unter den fliehenden Frauen aus. Eine Kollegin stirbt, andere sind schwerer verletzt. Shimu kommt mit einem Schock davon. Als den Arbeiterinnen dann Teile ihres Lohnes verweigert werden, nehmen es einige hin, andere protestieren und beschließen – auf Anraten einer NGO – eine Gewerkschaft zu gründen. Shimu ergreift die Initiative und widersteht auch dem Druck und den Drohungen der Geschäftsführung. Als Shimus Ehemann davon erfährt, verbietet er ihr, sich weiter zu engagieren.
Doch die Registrierung der Gewerkschaft ist fast erreicht und Shimu nicht mehr bereit sich weiterhin den patriarchalen Strukturen zu unterwerfen – weder bei der Arbeit, noch in ihrer Ehe.

Regisseurin Rubaiyat Hossain, in Bangladesch geboren, studierte Film an der New York University’s Tisch School of the Arts. Seit 2008 arbeitet sie als Regisseurin und Produzentin in Bangladesch. Nach dem Feuer im Rana Plaza 2013 und dem Tod von über tausend Textilarbeiterinnen entschließt sie sich, einen Film über den Kampf der mutigen jungen Frauen zu drehen, die sich gegen die Verhältnisse auflehnen.

Autor:

Markus Heißler aus Herne

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