Politischer Aschermittwoch der FDP im Mondpalast
Liberale im humorvollen Angriffsmodus
Keine Unglückszahl, sondern ein schönes Jubiläum: Zum 13. Mal lud die FDP-Ruhr zusammen mit den Herner Liberalen zum Politischen Aschermittwoch in den Mondpalast von Wanne-Eickel. Über zweihundert Gäste trotzten den widrigen Wetterumständen, um sich einen kurzweiligen Abend mit den traditionellen verbalen Seitenhieben gegen die politischen Gegner nicht entgehen zu lassen.
Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann und der Herner FDP-MdL Thomas Nückel hießen die Gäste willkommen. Der Landtagsabgeordnete leitete mit launigen Worten durch das Programm und kommentierte das Führungsgerangel bei der Konkurrenz: „AKK flüchtet aus dem Vorhof zur Hölle und nun streiten dreieinhalb Supermänner um ihre Nachfolge. Merz erinnert an Mister Burns aus den Simpsons, das Team Laschet und Spahn an Ernie und Bert und der Lonely Rider Norbert sucht noch seine Rose für die Titanic."
Eher ernst begann Marco Buschmann, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion und Bundestagsmitglied aus Gelsenkirchen: „Die schlimmste Gefahr droht von rechts. Das zeigen schon die NSU-Mode in der Vergangenheit und die aktuellen Morde aus rechtsextremistischen Motiven. Aber es ist auch nicht in Ordnung, wenn von der anderen Seite politische Gewalt ausgeübt wird. Jedwede Form von politischer Gewalt hat in der Demokratie nichts zu suchen.“
Ralf Witzel, Vorsitzender des FDP-Bezirksverbands Ruhr und Mitglied im Düsseldorfer Landtag, nahm vor allem das Spitzenpersonal der politischen Gegner auf die Schippe, präsentierte zum Beispiel einen Comic im Asterix-Stil, auf dem die weiblichen Protagonisten „Willnix und Kannix“ hießen und auffällig die Züge von Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer trugen. Pfeile verschoss er aber auch in Richtung Bargeld- und Sparer-Schreck Norbert Walter-Borjans, dessen Schuldenhaushalte in NRW regelmäßig vom Verfassungsgericht kassiert wurden; von den Grünen forderte Witzel mehr Realpolitik und weniger Ideologie. Als Umwelt-Faux-Pas sah er den Kassenbon-Wahnsinn, den die schwarzrote Bundesregierung angezettelt hat.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann MdB, Mitglied des Bundesvorstands der FDP, gab als Düsseldorferin ein wenig Karnevals-Nachhilfe und macht dabei klar, wie schön politisch unkorrekt Karneval sein kann („in Düsseldorf sind Dieselbetriebene Traktoren im Zug gefahren; es wird mit Nahrungsmitteln, häufig in Plastik verpackt, geworfen – die landen dann auch noch auf der Erde“). Charmant kokettierte sie mit ihren fast 62 Jahren und schwelgte ein wenig in Zeiten, in der die Stimmung nicht ständig medial so aufgeheizt war und ohne giftige Hassmails und zahllose Fake News leichter Sachpolitik betrieben werden konnte. Dass sie zudem von einer Erhebung berichtete, in der die Beliebtheit von Berufen untersucht worden war und bei der herauskam, dass Politiker und Journalisten allgemein recht weit unten rangieren, sich Bürgermeister aber größerer Beliebtheit erfreuen, kam nicht von ungefähr: Die Sprecherin für Verteidigungspolitik und Kommunalpolitik im Bundestag kandidiert bei den Kommunalwahlen im September in Düsseldorf für das Amt der Oberbürgermeisterin.
Bevor der moderierende Herner Gastgeber Thomas Nückel zum Imbiss überleitete, entschuldigte er ein aus Gründen „der beginnenden religiös motivierten Fasten- und Diätzeit" leicht geschmälertes Angebot: "Thüringer Würstchen gibt es heute nicht. Davon kriege ich einen dicken Hals."
Autor:Team Nückel aus Herne |
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