Gespräche Bundesländer,Landtagswahlen,Freunde,
Landtagswahlen im Osten 2024
Gespräch zwischen Eduard, Karlchen und einigen ehemaligen DDR Bürgern.
Vor einigen Tagen traf Eduard Karlchen in einem Cafe. Karlchen fragte Eduard ob er weiß, warum die Ostdeutschen in allen drei Bundesländern ( Thüringen, Sachsen und Brandenburg ) bei den Landtagswahlen 2024 die AfD mit über 25 % gewählt haben.
Eduard sagte zum Karlchen, daß er mit ehemaligen DDR Bürger*innen, die im Urlaub immer in ihre alte Heimat fahren, über dieses Thema persönlich gesprochen habe. Die Argumente, die Afd zu wählen, waren in etwa diese:
Seit Jahren gibt es eine wirtschaftliche Benachteiligung. Die Schließung ihrer Fabriken, nach der Wiedervereinigung , führte zu Arbeitsplatzverlusten in der Industrie. Viele von ihnen fanden keine Arbeit mehr und sind daher schon jahrelang arbeitslos. Die Abwanderung der jungen Menschen in den Westen führte zu einer Alterung der Bevölkerung und es fehlten dadurch junge Fachkräfte in allen Berufen.
In den ländlichen Gebieten wurde der Ausbau vom öffentlichen Nahverkehr, die Gesundheitsversorgung und die Bildung vernachlässigt.
Desweiteren haben Ostdeutsche das Gefühl, ihre Erfahrungen und Herausforderungen werden nicht ernst genommen. Einige von ihnen waren enttäuscht von den etablierten Parteien, die nach ihrer Meinung ihre Anliegen nicht vertraten.
Irgendwelche Ängste über Migration oder Fremdenfeindlichkeit kam in diesen Gespräch nicht vor.
Daher haben einige Bürger die AfD gewählt, weil sie darin eine Möglichkeit sehen, ihren Unmut über die etablierten Parteien zum Ausdruck zu bringen.
Eduard sagte weiter zum Karlchen, daß er vor einigen Jahren im Osten Urlaub machte. In Brandenburg sah Eduard ein riesiges ehemaliges Stahlwerk, was jetzt ein Industriemuseum ist. Er hatte Glück, es konnte besichtigt werden. Die Aufsichtsperson merkte, daß er sich intensiv über die Schließung des Stahlwerkes informiert hatte.
Sie zeigte ihm einige Fotos von "Wessi", die das veranlaßt hatten. Als Gwerkschaftler und ehemaliger Betriebsrat in einem großen Konzern erkannte Eduard einige von diesen Menschen. Der Gewerkschaftler aus Essen, F.S., sagte auf Eduards späterer Nachfrage, daß er dafür von seinem Arbeitgeber, der Gewerkschaft,bei der Treuhandanstalt eingesetzt wurde und auf Anordnungen handelte.
Kein Wunder, daß in Ostdeutschland die etablierten Parteien immer weniger Wählerstimmen bekommen.
Gespräch in 2024
Autor:Hans-Jürgen Wille aus Herne |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.