Nach Aufmacher über „die Politik in Herne“
Kanadagänse in Herne: mehr als fragwürdige Beschwerden im Umweltausschuss
Die alljährliche Klage von Barbara Merten, Stadtverordnete der CDU, über ein „zuviel“ an Kanadagänsen ist von der *** (Printmedium in Herne, das wir hier nicht nennen können, ohne dass unsere Meldung hier entfernt wird) Anfang September zu einem dramatischen Aufmacher über angeblich „vollgekotete Wege“ und die angeblichen Aktionen, die von der „Herner Politik“ gefordert worden seien, aufgebläht worden.
Doch: in der Sitzung des Umweltausschusses am 26.09.2023, deren Tagesordnungspunkt „Kanadagänse“ Auslöser des ***-Artikels war, stellte der Vorsitzende, Pascal Krüger, fest: „Der Tagesordnungspunkt „Kanadagänse“ ist von Frau Merten beantragt worden.“
Und so war Barbara Merten die einzige Stadtverordnete, die über angebliche Beschwerden berichtete. Dabei war auffällig, dass angebliche Zeitpunkte der von ihr genannten Beschwerden nach Starkregenereignissen und unmittelbar in Phasen mit anhaltenden Regenfällen fielen.
Unplausible „Beschwerden“
Wir, die BI Wasservögel, haben in der Umweltausschuss-Sitzung auf diese eigenartigen Unstimmigkeiten aufmerksam gemacht, weil sich im Regen die Hinterlassenschaften der Kanadagänse restlos auflösen. und somit zu den Zeitpunkten der genannten Beschwerden -unabhängig von der Reinigung durch Stadtgrün und uns- keine Verunreinigungen auf Wegen, Wiesen und Spielplätzen vorhanden sein konnten.
Frau Merten forderte auf Grundlage der von ihr vorgebrachten Beschwerden ein Konzept von der Stadt. Darüber hinaus, so Barbara Merten, solle das bei Stadtgrün liegende Gänsegutachten veröffentlicht werden.
Wir haben betont, dass in Herne mit den vorhandenen Kanadagänsen in den Grünanlagen keine Nutzungskonflikte entstehen. Auch haben wir auf die grotesk verzerrende Berichterstattung in der *** (Zeitung, die wir hier nicht nennen dürfen) hingewiesen und darauf, dass unsere Pressemeldungen über Clean-Ups regelmäßig bei der *** im Papierkorb gelandet sind. Michael M., Redaktionsleiter von der ***-Zeitung in Herne, war bei der Sitzung auch anwesend.
„Wir werden uns an die Gänse gewöhnen müssen“,
dämpfte Jürgen Heuser die Erwartungen an mögliche Maßnahmen, um die Gänsezahl zu beeinflussen. Er stellte für die Biologische Station Östliches Ruhrgebiet Teile seines Gänse-Gutachtens vor, das 2020 und 2022 im Auftrag von Stadtgrün erstellt worden war. Dabei standen Management-Maßnahmen im Vordergrund: Langgras-Wiesen, Uferbepflanzung und Sichtbarrieren seien sinnvoll, so der Leiter der Biologischen Station. Die Jagd, so Jürgen Heuser, sei völlig ungeeignet, um die anzutreffende Gänsezahl pro Parkanlage zu reduzieren, weil die Tiere ständig den Standort wechseln, fülle sich der lokale Bestand aus dem Umland sofort wieder auf.
Sabine von der Beck (GRÜNE) brachte eine regional abgestimmte Umgestaltung der öffentlichen Grünanlagen ins Gespräch und schlug als Sofort-Maßnahme vor, die Wiesen nicht vor Mai und höchstens zweimal im Jahr zu mähen. Das fördere wegen der Blüh-Anteile der Langgräser auch erheblich die Biodiversität, so die Herner Bürgermeisterin.
Unsere Fotos zeigen aktuelle Bilder der angeblich „vollgekoteten“ Spielplätze und Wege in den Grünanlagen und eine Gänsefamilie. Bilder: BI Wasservögel
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