Im Hartz-IV-Status gefangen
„Gut Qualifizierte finden schnell wieder Arbeit – gar nicht oder gering Qualifizierte finden nachhaltig keine Arbeit“, betont Luidger Wolterhoff, Leiter der auch für Herne zuständigen Agentur für Arbeit Bochum, in seinem Resümee des Jahres 2012. Es gebe „immer mehr Menschen, die im Hartz-IV-Status gefangen sind“.
Besonders gute Chancen hätten gut Ausgebildete derzeit in den IT-Berufen, im sozialpflegerischen Bereich und in der Logistik.
In Sachen Kurzarbeit hätten einige Unternehmen bereits „Informationsbedarf signalisiert“. Aus diesem Grunde rechnet Wolterhoff in etwa drei Monaten mit einem höheren Anteil von Kurzarbeitern. Die Situation im Bochumer Opel-Werk werde 2013 noch keine Auswirkungen auf die Beschäftigungs-Lage haben (430 Mitarbeiter wohnen in Herne).
Die Arbeitslosenquote in unserer Stadt stieg von November auf Dezember 2012 um 0,2 Punkte auf 13,1 Prozent – das sind 10.021 Menschen. Im Vorjahr lag die Quote um diese Jahreszeit noch bei 12,2 Prozent.
Das sei „kein positives Signal“, äußert sich Wolterhoff besorgt, „die Unternehmen sind vorsichtiger geworden.“ Was ältere Arbeitslose (über 50 Jahre) angehe, sei festzustellen, „dass Unternehmen Ältere gerne behalten, aber trotz deren Erfahrung keine Älteren einstellen“.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen (4611) ist in den vergangenen zwölf Monaten um 8,6 Prozent gestiegen.
Insgesamt 922 jugendliche Arbeitslose gab es durchschnittlich im Jahr 2012 in Herne, 1,9 Prozent mehr als im Jahr davor. 2013 werde sich der Konkurrenzkampf wegen des doppelten Abiturjahrgangs noch verschärfen. „Die Abiturienten werden andere Bewerber verdrängen.“
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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