Hoffnung für Kennzeichen WAN - Verwaltung sieht keine Probleme
"Das NRW-Verkehrsministerium hat die Interessen aus etlichen Kreisen und Kommunen, Altkennzeichen wieder zu ermöglichen, zur Kenntnis genommen", teilte das Pressereferat des NRW-Verkehrsministeriums mit. Es wird dem Bundesverkehrsministerium nunmehr eine Liste der NRW-Städte übermitteln, die ihre alten Autokennzeichen wiedereinführen wollen. Neben kreisangehörigen, ehemals selbstständigen Städten CAS (Castrop-Rauxel) oder WIT (Witten) dürften auch WAT (Wattenscheid) und WAN (Wanne-Eickel) hoffen, wenn entsprechender Bedarf angemeldet wird, sagte ein Sprecher aus Düsseldorf. WAT und WAN nehmen hier eine Sonderstellung ein, weil sie mittlerweile Stadtteile kreisfreier Städte (Bochum und Herne) sind.
Aus Kreisen der Verwaltung ist zu hören, dass sich eine große Mehrheit der Bevölkerung die alten Kennzeichen zurückwünschen würde. Diese Wiederentdeckung eines Heimatgefühls sei technisch lösbar. "Den Zusatzaufwand müsste dann halt der Kunde bezahlen, der solch ein Kennzeichen haben will." Ansonsten sehe man bei der Verwaltung "keine Probleme". Die Städte sehen darüber hinaus positive Aspekte für das Stadt- und Standortmarketing. Dabei stelle "das zusätzliche Angebot die Gebietsreform nicht in Frage", schreiben die Städte unisono.
Spätestens hier reibt sich der Herner Bürger die Augen. Die Verwaltung der Stadt hat tatsächlich einmal klar Stellung bezogen? Man sieht keine Probleme? Welch frischer Wind ist denn hier durch die Amtsstuben gezogen?
Nun, es klärt sich alles auf. Denn die Verwaltungen, die hier klare Worte gefunden haben, waren natürlich die aus Bochum, Castrop-Rauxel, Witten und den anderen 26 NRW-Städten, die sich in einer Resolution gegenüber dem NRW-Verkehrsministerium für eine Wiedereinführung der alten Kennzeichen stark gemacht haben.
Und was war noch mal mit Herne? Denn die HER-/WAN-Unterschriften fehlten. Ach ja, "wir waren nicht eingeladen" lautete seinerzeit die etwas jammernde Begründung aus dem Herner Rathaus. Dass nun selbst die NRW-Landesregierung etwas Druck macht, überrascht die Stadtspitze vielleicht etwas, ändert aber bislang nichts an der "wir sitzen das aus"-Einstellung.
Will die Stadt Herne das WAN-Kennzeichen etwa gar nicht? Kaum zu glauben, wenn eine Realisierung kostenneutral verlaufen könnte.
Vetos von SPD und CDU haben in den Bezirksvertretungen bislang dafür gesorgt, dass von der FDP eingebrachte Tagesordnungspunkte zum WAN-Kennzeichen bislang nur halbherzig behandelt wurden. Aktuell wird Markus Schlüter von der CDU gar wie folgt zitiert: "Wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Ich fürchte, eine Wiedereinführung des WAN-Kennzeichens würde mehr spalten als versöhnen." Man fragt sich, ob die CDU hier mit großen Worten nicht ein wenig über das Ziel hinausschießt.
Frank Dudda, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Herner Rat bleibt hier geschickt diplomatischer: "Wir sind da für alles offen und werden Anfang des Jahres die Frage in der Fraktion ergebnisoffen erörtern und dann auch rechtzeitig Position beziehen." Bleibt zu hoffen, dass dies nicht aus dem Elfenbeinturm heraus passiert, sondern die Politik die Gelegenheit nutzt, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten. Hier kann verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden!
Für die Leserinnen und Leser von lokalkompass.de ist bereits klar, in welche Richtung der Zug fahren soll:
In einer einwöchigen Online-Umfrage sprachen sich rund 84 % für eine Wiedereinführung des WAN-Kennzeichens aus!
Detaillierte Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter folgendem externen Link:
http://kgv-zur-sonne.npage.de/umfrage_41007793.html
Autor:Bernd Ferlemann aus Wanne-Eickel |
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