Hochradioaktiv,Abklingbecken,Castor-Behälter,Müll
Hochradioaktiver Atommüll

Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager- obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.
In den 16 deutschen Zwischenlagern stehen schon jetzt mehr als 1.000 Castor-Behälter mit hochradioaktiven Abfällen. Hinzu kommen Tausende noch unverpackte abgebrannte Brennelemente in den Abklingbecken der AKW. Und auch in den Wiederaufbereitungsanlagen in La Hague ( Frankreich ) und Sellafield ( Großbritannien ) wartet noch Strahlenmüll auf den Rücktransport nach Deutschland.
Zusammengenommen machen diese besonders stark strahlenden Abfälle etwa fünf Prozent des gesamten Atommüll- Volumens in Deutschland aus. Das klingt erst mal nach nicht viel. Doch gleichzeitig enthalten sie 99 Prozent der gesamten Radioaktität. Insgesamt werden nach offiziellen Prognosen 27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Müll in bis zu 1.900 Castoren an kommende Generationen vererbt.
Verzögerung bei der Endlagerung
Die Sicherheitsnachweise der Zwischenlager und Castor-Behälter beziehen sich auf einen Zeitraum von 40 Jahren. Die Genehmigungen der Lager laufen zwischen 2034 und 2047 aus. Es entsteht also eine große zeitliche Lücke zur geplanten tiefengeologischen Lagerung. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) rechnet aktuell damit, dass die Entscheidung über den Standort für ein Endlager frühestens 2046 fällt. Nach anderen Szenarien könnte es aber auch bis 2068 oder noch länger dauern. Fachleute schätzen, dass bis zu 100 Jahre ins Land gehen werden, bis die Einlagerungen beginnt.
Statt für maximal 40 Jahre muss der hochradioaktive Strahlenmüll also mindestens 100 Jahre zwischenlagern. Bisher gibt es kein Konzept dafür, wie man die Sicherheit der Castor-Behälter und der Lager für einen so langen Zeitraumsicherstellen kann.

Autor:

Hans-Jürgen Wille aus Herne

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