Glückaufplatz: Ein Stadttorcenter und was daraus geworden ist
Was war nicht alles gewollt und gewünscht und schon „sicher“ in Planung: Ein wunderschönes Stadttorcenter mit einer hochwertigen Fassade aus rotem Klinker, Glas und Putz. Der Eingang zur Fußgängerzone.
Ende 2006 erstmals vorgestellt und von allen bejaht und bejubelt: 25 Millionen Euro Investitionssumme, 200 (!) neue Arbeitsplätze, 9.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche. Mieter: C & A, Deichmann, Kaufland, eine Bäckerei, eine Apotheke.
Dazu ein Entertainment-Center und ein Restaurant sowie das Ärztekompetenzzentrum: Sechs bis acht Facharztpraxen auf ca. 1500 Quadratmeter mit einer eigens gewünschten Haltestelle für die Kranken/Patientinnen.
Ein Meilenstein in der Entwicklung von Wanne! „Die Visitenkarte für Wanne!“ klingt es noch in meinen Ohren!
Doch was bekommen wir jetzt, gute fünf Jahre später – mit einem dicken vielleicht: Einen SB-Discounter!
3.000 Quadratmeter voller K-Klasse: Discountmarken zu Discount-Billigpreis, von Lebensmittel, Kulturaccessoires über Reinigungsmittel, garniert mit Schnäppchen-Kleidungsstücken, Schnäppchen-Reisekoffer oder Kleinelektrogeräte.
Dazu 400 Euro Jobs en masse, den unnachahmlichen Kaufland-Klotz und eine zukünftige Entwicklung, die zu Nichts Sinnvollem führt:
Bei Annahme des Kaufland-Angebots durch die EinwohnerInnen zu einer weiteren Verödung der Rest-Innenstadt.
Bei Nichtannahme des Angebots, wenn es sich für Kaufland einfach nicht lohnt irgendwann, zu einer neuen, unansehnlichen Investitionsruine, zu einem rotem Stelzendenkmal.
Ein Denkmal, das dem PolitikentscheiderInnen gewidmet ist, deren Nachhaltigkeit bis zum nächsten Orts-, in besseren Fällen zum nächsten Wahltermin reicht! Ein Denkmal für Stadtplanung a la Herne!
Was für eine Visitenkarte für Wanne!
Autor:Daniel Kleibömer aus Herne |
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