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GEW Herne kritisiert Öffnung der Grundschulen

- Die GEW Herne kritisiert die Wiedereröffnung der Grundschulen vor den Ferien.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Vera Demuth
Fassungslos zeigt sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Herne über die Ankündigung der NRW-Landesregierung vom Freitag, 5. Juni, dass die Grundschulen am 15. Juni für alle Kinder wieder öffnen sollen.
In einer Pressemitteilung zitiert die GEW aus der entsprechenden Schulmail („Wiederaufnahme eines verantwortungsvollen Normalbetriebs an den Grundschulen") und erklärt: "Worin hier das ,Verantwortungsvolle' liegt, bleibt für uns völlig unklar." Des weiteren laute es in der Schulmail: „Hier tritt die Notwendigkeit der Abstandswahrung zurück, sofern konstante (Lern-)Gruppen gebildet werden können und Infektionsprävention durch Vermeidung von Durchmischung geleistet werden kann.“ Dies trifft auf Unverständnis bei der GEW, denn ihres Wissens nach hätten die Grundschulen die Zeit bis zu den Ferien mit großem Aufwand geplant und den Eltern und Kindern gegenüber kommuniziert.
"Nachdem weiterhin von allen bisher maßgeblichen medizinischen und epidemiologischen Institutionen (zum Beispiel Robert-Koch-Institut) der einzuhaltende Abstand als wichtigste Maßnahme im Kampf gegen das Virus postuliert wird, hebt ausgerechnet das Bildungsministerium diese zentrale Vorgabe für den Bereich der Schulen auf", kritisiert die Gewerkschaft.
GEW befürchtet Anstieg der Fallzahlen
Sie bezeichnet die Öffnung der Grundschulen als "rein taktisches, politisches Manöver, bei dem alle Grundschüler, ihre Angehörigen und die Lehrkräfte sowie deren Angehörige als ,Testballon' in einen Feldversuch geschickt werden – man kann nur hoffen, dass die Folgen nicht so sein werden, wie sie zu befürchten sind." Denn nach Ansicht der GEW werde die Maßnahme exakt für die letzten zehn Tage des Schuljahres angeordnet, so dass einer Inkubationszeit des Virus von 14 Tagen die sehr wahrscheinlich ansteigenden Fall- und auch Todeszahlen erst in den Ferien bekannt würden. "Dann eigentlich – nach bisheriger Lesart – notwendige Schulschließungen müssen dann nicht angeordnet werden, da ja Ferien sind. Betroffene gehen also in den Ferien in Quarantäne – wenn sie es denn überleben. Nach Ansicht führender Virologen tragen Kinder unserer Lesart nach die gleiche Viruslast wie Erwachsene, und es ist zur Zeit absolut unklar, wie viele Erwachsene in der Folge der Öffnung von Schulen sich hier anstecken werden und was dies für Folgen für die Gesamt- Viruslage in Deutschland haben wird", so die GEW.
Autor:Lokalkompass Herne aus Herne |
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