Terroranschläge, Drohnenangriffe
Gefährdung von Atommüll-Zwischenlager

Physikerin Oda Becker legt ein Gutachten zur Gefährdung der Atommüll-Zwischenlager durch Unfälle oder Attacken vor. Nach Angriffen ist die Ausbreitung tödlicher Dosen bis in 800 Meter Entfernung möglich.
Sind die 16 Zwischenlager gegen mögliche Flugzeugabstürze,Terroranschläge mit panzerbrechenden Waffen, Drohnenangriffen gesichert. Sie sind bei diesen Szenarien nur ungenügend geschützt, nach dem Gutachten von von der Physikerin Oda Becker. Das Gutachten wurde im Auftrag der Anti-Atom-Organisition "ausgestrahlt" erstellt.
Becker untersuchte Gefährdungsszenarien exemplarisch für die Zwischenlager in Ahaus und Brokdorf.
Das Lager Brokdorf ist seit 2007 in Betrieb. 60 von 84 Castor-Stellplätze sind belegt.
In die Anlage könnten, Becker zufolge, beim Absturz eines Verkehrsflugzeugs große Mengen Kerosin eindringen. Ein mehrstündiger Kerosinbrand mit einer Temperatur von rund 1000 Grad würde die Behälter einer höheren thermischen Belastung aussetzen als diese laut internationaler Richtlinie (Feuer von 800 Grad für 30 Minuten) standhalten müssen. Durch Freisetzung des radioaktiven
Cäsium -137 wäre eine sofortige Evakuierung der Umgebung bis in eine Entfernung von rund 500 Metern erforderlich.
Nach Beschuss mit panzerbrechender Munition würde sich ein Teil des freigesetzten radioaktiven Materials in der Atmosphäre ausbreiten und zu einer erheblichen Strahlenbelastung führen. Eine Evakurierung wäre kurzfristig bis in eine Entfernung von rund vier Kilometer nötig, langfristig im Umkreis bis zwei Kilometern.
Ein Angriff mit Drohnen, die mit Sprengstoffen und Brandbeschleunigern beladen sind, würden noch mehr Radioaktivität freisetzen. In Windrichtung müsste eine Evakuierung bis zu einer Entfernung von fast 12 Kilometern und eine langfristige Umsiedlung der Bevölkerung bis in eine Entfernung von etwa sieben Kilometern erforderlich.
Noch in acht Kilometern Entfernung zum Zwischenlager träten Dosen von etwas mehr als 500 Millisievert auf. Das würde bei Menschen akute Strahlenfolgen haben. Bis zu 800 Metern wären die Dosen mit mehr als sieben Sievert tödlich.
Teilquelle: taz.de
Gesamtes Gutachten einsehbar bei ausgestrahlt.de

Autor:

Hans-Jürgen Wille aus Herne

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