Frage der Woche: Was für Fragen wirft der Hambacher Forst auf?

Braunkohle-Tagebau, Garzweiler, 2013. | Foto: TMbux [CC BY-SA 3.0]
  • Braunkohle-Tagebau, Garzweiler, 2013.
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Der Hambacher Forst – beziehungsweise das, was davon noch übrig ist – ist ein Symbol für die Energiepolitik unseres Landes geworden . Nachdem die rot-grüne Regierung in NRW die verbliebenen Hektar Wald 2016 zur Rodung freigegeben hatte, stehen sich jetzt Umweltschützer und der Energiekonzern RWE gegenüber.

Dabei sind weder die Bestrebungen zur Rodung noch Schutzaktionen im Wald neu. Schon in den 1970er Jahren formte sich Widerstand gegen die von RWE betriebenen Abholzungen und die damit verbundenen Umsiedelungen. Denn während Steinkohle tief unter der Oberfläche abgebaut wird, ist der Braunkohletagebau nur nah an der Erdoberfläche möglich. In den letzten 40 Jahren sind deswegen schon fast 40.000 Menschen umgesiedelt worden. Dafür wurden sie vom Energiekonzern zwar entsprechend entschädigt, dafür verloren sie auch ihre Heimat. Hier stellt sich die Frage:

  • Ist die Stromerzeugung durch Braunkohle wichtig genug, solche Maßnahmen zu rechtfertigen?

Die Zukunft der Braunkohle

Braunkohle macht in Deutschland rund ein Viertel der Stromerzeugung aus, ist aber bei Weitem die umweltbelastende Methode zur Energiegewinnung. Jede Tonne verbrannte Braunkohle erzeugt ca. ebensoviel CO2 und treibt den Klimawandel daher besonders stark voran.

  • An die Zukunft des Hambacher Forsts knüpft sich also auch die Frage nach einer energiepolitischen Weichenstellung für die Zukunft unseres Landes.

Dringlichkeit einer Entscheidung

RWE und viele Politiker stehen auf dem Standpunkt: Eine weitere Verzögerung der Rodungen sind nicht akzeptabel. Der Konzern geht sogar so weit zu sagen, dass sogar die kurzfristige Versorgung von einigen Kraftwerken davon abhänge, dass das Waldgebiet von ca. 100 Fußballfäldern möglichst schnell abgeholzt wird. Der BUND und auch Recherchen der Deutschen Welle widersprechen dieser Darstellung: Mindestens für drei Jahre seien Reserven für die Kraftwerke da. Das Oberverwaltungsgericht Münster will jetzt über einen Antrag des BUND entscheiden, demzufolge der Hambacher Forst alle Kriterien für ein schützenswertes Gebiet erfülle und daher nicht abgeholzt werden dürfte. RWE zufolge sind einige Bäume im Wald bis zu 200 Jahre alt. Es stellt sich die Frage:

  • Wie notwendig ist die Abholzung und Verstromung des Waldes für unsere Sicherheit?

Wir sind gespannt auf eure Meinungen zu diesen und anderen Fragen, die die geplante Rodung des Waldes mit sich bringt. Mehr zum Hambacher Forst im Lokalkompass (unvollständige Liste):

→ Grüne enthalten sich im Essener Stadtrat
Klimabündnis ruft auf zur Demo am 6.10.
Höheninterventionsteams - Polizei im Hambacher Forst
Zwakkelmann gibt Konzert im Hambacher Forst
→ Erfahrungsbericht aus dem Hambacher Forst Kreis Klever protestieren Sonntag im Hambacher Forst - und schenken den  Aktivisten 700 vegane Schokoladentafeln
→ Polizeieinsatz im Hambacher Forst
→
Fäkalien auf Polizeibeamte geworfen

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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