Fleißkärtchen
42 von etwa 200 Projekten haben sie in den ersten 17 Monaten der Wahlperiode abgearbeitet. Ein Grund für die Fraktionsvorsitzenden Dr. Frank Dudda (SPD) und Dorothea Schulte (Bündnis 90/Die Grünen), eine erste Bilanz zu ziehen. Und das taten sie beim Verspeisen von Törtchen – rot und grün, wie sich das gehört.
Von funktionierendem „Grundvertrauen“ sprachen die Kooperationspartner, die eine Vereinbarung unterschrieben haben für die Wahlperiode bis 2014 über Dinge, die unbedingt erledigt werden müssen.
Die Erfolgsbilanz hört sich gut an: Die Zurbrüggen-Ansiedlung ist in trockenen Tüchern. Der Grundstein wird wohl im Mai gelegt. Der Masterplan Wanne ist weiter fortgeführt worden (u. a. Postpark, Spielelandschaft Unser Fritz). Die Sozialstruktur soll gestützt werden.
Im sozialen Bereich punktet das Bündnis mit der Sicherung der Arbeitslosenzentren, Barrierefreiheit in Musikschule und Schloss Strünkede und der Beteiligung am neu eingerichteten Forensik-Beirat.
Bildung ist ein besonderes Anliegen von Dr. Frank Dudda: „Unsere Schul- und Kindergartenlandschaft ist ein massiver Grund, in Herne zu leben oder nach Herne zu ziehen.“ Nur noch sechs Prozent der Schüler verließen die Schule ohne Abschluss. Schulte: „Vor einiger Zeit waren es noch zehn Prozent.“
In umfangreiche Schul-Sanierungen wurden bislang 11,5 Millionen Euro gesteckt. Den „Offenen Ganztag“ baute man aus – so erhielt zum Beispiel die Schillerschule einen neuen Pavillon.
Schulte und Dudda listen weiter auf: das Sofortprogramm Straßen-Sanierung, die Modernisierung der Sportanlagen (etwa Bau von Um-kleidegebäuden Voßnacken, Wilhelmstraße, Hauptstraße) und die Tatsache, dass die Neuordnung der Bäderlandschaft auf den Weg gebracht wurde. Vom RVR habe man „erste Signale“ erhalten, die für das LAGO Investitionen für Eingangsbereich, Umkleideräume und Sauna beinhalten.
In Sachen Kultur fällt die Bilanz besonders positiv aus, wurde doch das KUZ komplett und sehr ansehnlich saniert; das gleiche gilt für den Willi-Pohlmann-Platz. Nicht zu vergessen die zahlreichen Projekte, mit denen Herne die Kulturhauptstadt bereichert hat.
Nur eines funktioniert ganz und gar nicht: Das im Rahmen der Jugendhilfe vorgesehene Politikpraktikum – etwa in der Geschäftsstelle der SPD. Es dauert drei bis vier Wochen oder länger und ist für junge Menschen gedacht, die sich mit politischen Prozessen vertraut machen möchten.
Und ein weiteres, weitaus schwerwiegenderes Problem, macht den Kooperationspartnern zu schaffen: „Das dauerhafte Problem dieser Stadt ist, dass sie finanzschwach ist“, seufzt Dudda, „aber wir setzen alles daran, wieder einen genehmigungsfähigen Haushalt zu bekommen.“
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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