eSport fördern
Die FDP-Ratsgruppe stellt für die nächste Sitzung des Sportausschusses einen Antrag, der eSport in die Sportförderrichtlinien der Stadt aufnehmen soll. Die Herner FDP möchte, dass Herne hier eine Vorreiterrolle annimmt, da es bisher kaum kommunale Fördermöglichkeiten gegeben hat
„Noch immer hält sich das Vorurteil, dass eSportler*innen unfit seien und sich nicht ausreichend bewegen würden. Professionelle eSport-Teams verfügen aber beispielsweise meist über Fitnessabteilungen. Unter Vertrag stehende eSportler*innen müssen sich ebenso körperlich fit halten, was einen nicht unwesentlichen Teil ihres Arbeitsalltags einnimmt. Das Vorurteil, dass Gamen eine mangelnde körperliche Betätigung mit sich bringt, ist nicht mehr als eben ein Vorurteil!“, so Manuel Wagner von der Herner FDP.
Der Leistungssportbereich des eSports könne sich zwar selbst finanzieren, aber der Breitensport ist faktisch kaum vorhanden, bemängelt die FDP. Nachwuchs rekrutiere sich nach dem Zufallsprinzip. Problematisch sei in Deutschland vor allem die Tatsache, dass eSport keine offizielle Anerkennung als Sportart und damit als gemeinnützig genieße. Damit ist der Aufbau einer Vereinsstruktur äußerst schwierig. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist, nach Meinung der Liberalen, die Entwicklung in Deutschland bisher vernachlässigt worden und der eSport unterentwickelt. Dies müsse sich ändern.
Wichtig ist zu sagen, dass eSport und Sport sich hier nicht ausschließen, sondern sich in vielerlei Hinsicht ergänzen. Eine Öffnung der klassischen Sportvereine hin zum eSport ist notwendig und angebracht, um der längst entstandenen Entwicklung Rechnung und Anerkennung zu tragen und die Synergieeffekte zu nutzen. Durch den eSport könnte Vereinen etwa der Zugang zu Nachwuchs und sportfernen Schichten erleichtert werden, während Sportvereine ein stabiles Angebot zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung für Menschen bieten. Auch könnten nachhaltige Alterskontrollen bei altersbeschränkten Spielen viel leichter umgesetzt werden. "Generell ist es wichtig, dass Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz vermittelt wird und diese eine gesellschaftliche Wertevermittlung erfahren und gleichzeitig auch vor der Mediensucht durch präventive Maßnahmen geschützt werden!“, so Wagner weiter.
Für die FDP vor Ort ist der eSport eine moderne Entwicklung, der unter verschieden hohem Einsatz körperlicher und geistiger Fähigkeiten ausgeübt werde. Gamer*innen spielen in ihren Wettbewerben unter allgemein anerkannten Regeln und gleichen Voraussetzungen. Daher können auch Gamer*innen mit Handicaps partizipieren. Der eSport folgt einem festen Regelwerk und wie im „richtigen“ Sport auch, generiert sich der Erfolg aus dem Fähigkeitsniveau. Je nach eSportart werden unterschiedliche geistige und motorische Fähigkeiten gefördert und abverlangt. Nur durch professionelles Training kann dieses Niveau jedoch gehalten oder ausgebaut werden.
„Der eSport darf nicht wegen Vorurteilen benachteiligt werden. Herne kann hier Vorreiter werden oder in wenige Jahren einem verpasstem Thema hinterherrennen!“, so Wagner abschließend.
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