Die Revolution frisst ihre Kinder - Aktivistin aus Nicaragua berichtet
Am Montag, den 8. Oktober, 19 Uhr wird eine Aktivistin der Demokratiebewegung über die momentane schwierige politische Situation in Nicaragua berichten. Die Veranstaltung findet in der VHS im Kulturzentrum statt.
Nicaragua befindet sich am Rande eines Bürgerkriegs. Im ganzen Land protestierten in den letzten Monaten Menschen gegen den autokratischen Präsidenten Daniel Ortega. Der lässt auf Bürger schießen. Sein letztes Gefecht? Menschen aller Schichten gehen auf die Straße, nicht nur rechte Verschwörer, wie er behauptet. Selbst in der Stadt Masaya, einst ein Zentrum seiner sandinistischen Revolution, hatten Bürger de facto die Macht übernommen. Mittlerweile wurde ein Großteil der Proteste gewaltsam niedergeschlagen. In den letzten Wochen haben mehr als 250 Demonstranten ihr Leben verloren, viele wurden verhaftet. Die Proteste entzündeten sich an der geplanten Rentenreform. Aber der Unmut sitzt tiefer. Die Bürger haben das System aus Vetternwirtschaft, Korruption und Wahlbetrug satt. Vizepräsidentin ist Ortegas Frau, Rosario Murillo. Könnte es wie in Venezuela enden, wo Präsident Maduro mit diktatorischen Mitteln an der Macht geblieben ist? Nicht auszuschließen, denn die Polizei und paramilitärische Truppen sind weiterhin auf Ortegas Seite. Aber die Protestbewegung umfasst alle: indigene Gruppen, Konservative, Studenten. Sie vergleichen ihn mit dem berüchtigten Diktator Somoza, den Ortega vor 40 Jahren verjagte. Und wollen einen grundlegenden politischen Wandel. Steht das Land vor einer neuen Revolution oder setzt sich der Autokrat Ortega durch?
„In Herne denken wir natürlich insbesondere an die Insel Ometepe, inmitten des Nicaragua-Sees gelegen, mit der unsere Stadt seit 1988 partnerschaftlich verbunden ist“, so Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum Herne. „Deshalb veranstalten wir diesen Infoabend gemeinsam mit der Sektion "Ometepe" des Herner Städtepartnerschaftsvereins und der VHS.
Autor:Markus Heißler aus Herne |
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