Die Fetzen fliegen
Wie Schweizer Käse sehen die Herner Straßen aus – rund 8000 Schlaglöcher machen das Autofahren zum Abenteuer. Alle 50 Meter droht eines. „Wir müssen mehr pro Jahr für den Straßenunterhalt tun“, betont denn auch der zuständige Dezernent Jan Terhoeven. Und so soll es geschehen, denn in diesem Jahr stehen 3,5 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung, zwei Millionen mehr als sonst.
Ralf Lieder, Abteilungsleiter Straßenbau, erläutert den Stufenplan: „Stufe eins sind die Notreparaturen von verkehrsgefährdenden Schlaglöchern mit Kaltaspahalt, der aber – je nach Belastung – nicht lange hält. Stufe zwei bedeutet die Sanierung größerer Flächen der oberen Deckschicht und Stufe drei heißt: Vollausbau, weil mehrere Schichten des Straßenbelags schwer beschädigt sind.“
Um Reparaturen eine längere Haltbarkeit zu verschaffen, soll bis April/Mai für etwa 20.000 Euro ein „Thermocontainer“ angeschafft werden. „Mit Hilfe dieses Gerätes“, so Frank Michalowski, Leiter des Städtischen Bauhofs, „bringen wir Heißasphalt auf. Der hat den Vorteil, viel länger zu halten, und er kostet erheblich weniger.“ Zu haben ist er für 40 bis 50 Euro pro Tonne, während Kaltasphalt mit 100 bis 150 Euro zu Buche schlägt.
Allein vier Reparatur-Kolonnen sind derzeit täglich zum Schlagloch-Flicken unterwegs, sechs nehmen sich die Gehwege vor, wenn sich die Plattierung hebt und je eine Kolonne sieht in den Fußgängerzonen von Herne und Wanne-Eickel nach dem Rechten.
Ab Morgen werden die Mitarbeiter des Bauhofes auf folgenden Straßen die gröbsten Schäden beheben: Am Mühlenbach, Castroper Straße („da fliegen uns die Fetzen um die Ohren“, weiß Michalowski), Stöckstraße, Hölkeskampring und Wiescherstraße.
Die aufwändigeren Sanierungen der Stufen zwei und drei werden wohl erst nach den Osterferien in Angriff genommen. Die Bürger müssen also noch einige Zeit mit den Schäden leben.
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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