15.000 Tote bei Stadien-Bau in Katar
AWO setzt Zeichen gegen Fußball-WM
Mehr als 15.000 Gastarbeiter sind geschätzt beim Bau der WM-Stadien in Katar ums Leben gekommen. Am Totensonntag, 20. November, gedenken ihnen der Künstler Volker-Johannes Trieb und die AWO.
Dazu platzieren möglichst viele Helfer im Stadion am Schloß Strünkede, Karl-Brandt-Weg 5, 6500 sandgefüllte Fußbälle - sinnbildlich für die verstorbenen Arbeiter - auf der Rasenfläche. Die Tribünen sollen mit etwa 20.000 Grabkerzen beleuchtet werden. 6500 ist dabei die Zahl an Toten, die von der britischen Tageszeitung Guardian veröffentlicht wurde, die 20.000 Kerzen stehen symbolisch fürs Publikum, aber auch noch einmal für die trauernden Angehörigen. Höhepunkt ist eine Trauerzeremonie - mit Bildern, die das Zeug haben, um die Welt zu gehen. Sie wird per Live-Stream auf YouTube übertragen: https://youtu.be/WQHBBssPzAg.
Eine ähnliche Aktion vor der Fifa-Zentrale in Zürich sorgte bereits am Tag der Gruppenauslosung für großes Aufsehen, jetzt kommt - am Totensonntag - die Kunst auf den Platz, ins Stadion. „Wir freuen uns sehr darüber, dass uns die Stadt Herne und Westfalia Herne dabei jede Unterstützung zukommen lassen. Denn das Stadion am Schloß Strünkede ist mit seiner Historie und seinem ursprünglichen, bodenständigen Charme der absolute Kontrapunkt zu den auf Leichen gebauten, schillernden Palast-Arenen in Katar“, schildert Serdar Yüksel, Vorsitzender der AWO Ruhr-Mitte.
Protest vor Fifa-Zentrale in Zürich
Für den Auf- und Abbau suchen Volker-Johannes Trieb und die AWO noch Unterstützer. Wer mithelfen möchte, ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen in Katar zu setzen, kann sich für zwei Schichten anmelden: Der Aufbau erfolgt ab 10 Uhr, der Abbau nach der Trauerfeier, die für etwa 16.30 Uhr geplant ist. „Um für diesen Moment eine Menschenkette bilden zu können, würden wir uns freuen, wenn möglichst alle Helferinnen und Helfer aus beiden Schichten ab 16 Uhr vor Ort sind. So können wir dem Gedenken noch einmal einen menschlichen Rahmen geben. Denn Menschlichkeit ist genau das, was dieser Fußball-Weltmeisterschaft fehlt“, betont Serdar Yüksel. Die Moderation übernimmt die WDR-Reporterlegende Manfred Breuckmann.
Alle Materialien für die Aktion werden vor Ort sein, auch eine Verpflegung für die Mithelfenden ist eingeplant. Zur besseren Koordination sind Anmeldungen für eine Schicht notwendig über c.becker@awo-ruhr-mitte.de per E-Mail.
Autor:Lokalkompass Herne aus Herne |
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