Auszubildende durch Azubi-Ticket entlasten

Auch Auszubildende würden gerne günstig den ÖPNV nutzen. | Foto: Archiv
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Am 1. August begann für viele junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt: Als Auszubildende starteten sie ihre Berufsausbildung. Mit einer kleinen Ausbildungsvergütung, die ihnen Betriebe bei der dualen Ausbildung zahlen müssen, gewinnen sie an Unabhängigkeit.

Doch das Leben ist teuer. Deswegen fordert die DGB-Jugend eine gezielte Entlastung durch ein Azubi-Ticket. „Um Auszubildende finanziell zu entlasten und ihnen mehr Möglichkeiten zu geben, sollte die Landesregierung gemeinsam mit den Verkehrsverbünden handeln: Wir brauchen ein NRW-weites und bezahlbares Azubi-Ticket, das alle Auszubildenden erwerben können, um den gesamten Nahverkehr im Bundesland rund um die Uhr zu nutzen“, fordert DGB-Jugendbildungsreferent Philipp Siewert.

Studierende haben schon seit Jahren ein NRW-Semesterticket. Deshalb sei es jetzt Zeit, hier auch Auszubildende zu entlasten. „Mit einem Azubi-Ticket würde die duale Berufsausbildung insgesamt attraktiver gemacht. Und das ist bitter nötig, weil sie ein Rückgrat für wirtschaftlichen Erfolg darstellt“, erläutert Siewert, dem Sorgen bereitet, dass die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den letzten Jahren rückläufig war.

Zwar können Azubis in Herne das VRR-Young-Ticket-Plus ab 59,95 Euro kaufen, damit aber nicht über die Grenzen des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hinaus reisen. Pendeln nach Münster oder Hamm wäre mit erheblichen Mehrkosten verbunden. „Fast 60 Euro für die Monatskarte, der Preis steht in keinem Verhältnis zur Leistung. Das ist für die meisten Auszubilden viel zu teuer. Ein echtes Azubi-Ticket muss daher NRW weit gelten und bezahlbar sein“, sagt Siewert.

Die Gewerkschaftsjugend weist darauf hin, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen dem akuten Fachkräftemangel und dem Mangel an attraktiven Angeboten für Azubis gäbe, zum Beispiel für bessere Mobilität. Mit einem Azubi-Ticket sei es wesentlich günstiger und attraktiver, Ausbildungsplätze in regionaler Entfernung vom Wohnort anzunehmen. Somit böte sich hier ein wirksames Hilfsmittel, um regionale Unterschiede zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage zu lindern.

Zudem werde eine landesweite Lösung auch zu einem verstärkten Netzausbau führen, von dem alle Regionen profitieren könnten. „Ein NRW-weites Azubi-Ticket bietet also eine positive Gesamtperspektive, zu der am Ende auch mehr abgeschlossene Berufsausbildungen gehören werden“, prognostiziert Siewert.

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Wochenblatt Herne aus Herne

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