Arbeitskampf im Sicherheitsgewerbe
Sicherheit die niemand bemerkt, weil diese von SECURITY Leuten nachts und unauffällig gewährleistet wird.
18:00 Uhr, die Straßen sind voll. Schnelle Einkäufe und Erledigungen, dann nach Hause den Feierabend genießen. Abendbrot mit der Familie, mal schauen was im Fernsehen kommt.
Doch für sehr viele Menschen beginnt jetzt erst der Tag, mit der Nacht.
Wechselschichtler in vielen Werken, Bäcker, Kranken- und Altenpfleger/innen, Feuerwehr, Notdienste, Polizei.
JETZT ist Zeit für die Sicherheit.
Ja, man sieht sie auch am Tag, in Einkaufspassagen, Möbelhäusern, Großparkplätzen und Veranstaltungen, an Flughäfen und Bahnhöfen. Sie sind da, damit Sie sich Sicher fühlen.
DOCH ihre eigentliche Arbeitszeit beginnt JETZT.
NACHTS, wenn alles schläft.
Die Leute mit der SECURITY Aufschrift auf ihrer Firmenuniform, finden eher selten Erwähnung in den Medien, werden nicht WAHRGENOMMEN. Das sind die Leute, die Eigentum schützen, denen
ein Einbruch auffällt, den sie der Polizei melden. Sie verhindern durch ihre Präsenz und Handlung Überfälle auf Sachen und Personen. Sie vereiteln Metalldiebstähle von organisierten Banden, verhindern Vandalismus an Gebäuden (Schulen, Verwaltungen, Gartenanlagen, Friedhöfen, Werkstätten,etc.). Unauffällig, sie sind da. Werden nicht erwähnt, und schlecht bezahlt.
Sie bewachen U-Bahnzugänge, Werksgelände, Busdepots, und Diskotheken. Sie sind in
Messehallen und Krankenhäuser,
beschützen die, die helfen wollen, vor übergriffen und Aggressionen. Sie werden angepöbelt, bespuckt, gebissen und körperlich angegriffen. Sie können sich anstecken, mit Aids, Hepatitis A-C, und allen anderen möglichen Krankheiten, die bei direkten Kontakt übertragen werden.
Diese Menschen möchten von Ihrer Arbeit leben können, dafür reichen 8,23 € nicht aus. Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt es nicht. Ein 8 Stunden Tag auch nicht. Es sind zahlende Arbeitnehmer ins Sozialversicherungssystem, die von Ihrer Nachtarbeit Krank werden. Sie sind beschäftigt in ganz NRW (und BRD), und verfahren mehr Geld, als sie verdienen. Nächtliche Verbindungen im Öffentlichen Verkehrsnetz sind Zeit intensiv, und verlängern die (unbezahlte) Arbeitszeit. Also wehren sie sich dagegen, für Ihren Lebensunterhalt, Ihre "Leben erleben Zeit" zu verlieren. Sieben Tage Dienst, 10 und 12 Stunden und auch mehr. Unregelmäßig freie Tage. So erreicht man dann 1400 - 1800 € Brutto.
Den Kindern sagt man guten Morgen, wenn sie noch angetroffen werden.
Urlaub? Eventuell am Kanal. Weihnachten wird noch eine Schicht mit genommen, beide Feiertage, am besten 12 Stunden. Den Kindern was Schenken? Der Wunsch für Frohe Weihnacht, klingt nach Hohn.
Der Tag ist zu ende, die Nacht beginnt. Wir müssen gehen.
Ihnen allen, eine gute Nacht.
WIR haben ein Auge auf Sie.
Wir erwarten Verständnis für die Streiks die kommen werden, dort wo es Weh tut.
Autor:Heinz Brunotte aus Herne |
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